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Threema ist meistverkaufte iOS-App des Jahres

Threema ist für Android, iOS und Windows Phone erhältlich (Bild: Threema).

Laut Apple-Bestenliste ist der Krypto-Messenger Threema das meistverkaufte iOS-Programm in diesem Jahr. Auch wenn Hauptkonkurrent WhatsApp in dieser Liste nicht auftaucht, so belegt das wegen seiner Sicherheitsprobleme und der Übernahme durch Facebook in die Kritik geratene Chatprogramm bei den meistgeladenen Apps den dritten Platz, während Threma dort nicht zu finden ist. Auf Platz 2 landet der Messenger von Facebook. Platz 1 belegt Quizduell. Konkrete Zahlen hat der iPhone-Hersteller nicht veröffentlicht.

Nach Unternehmensangaben nutzen Threema weltweit 3,2 Millionen Menschen, wovon sich 80 Prozent in Deutschland befinden. Je 49 Prozent der Anwender nutzen Threema unter Android oder iOS und zwei Prozent auf Windows Phone. Letzterer Wert ist insofern beachtlich, da der Messenger aus der Schweiz erst seit Ende November für das Mobilbetriebssystem von Microsoft verfügbar ist.

Seine Popularität verdankt Threema vor allem der Übernahme von Platzhirsch WhatsApp durch Facebook. Nach Bekanntwerden des Milliarden-Deals im Februar dieses Jahres hat sich seine Nutzerzahl innerhalb von 24 Stunden auf 400.000 verdoppelt. Wenige Wochen später betrug sie 2,8 Millionen. Offenbar sorgen sich besonders deutsche Anwender um ihre Privatsphäre, die sie durch die Übernahme durch Facebook bei WhatsApp gefährdet sahen. Anderswo scheinen solche Bedenken keine große Rolle zu spielen. Trotz Übernahme durch Facebook im Februar vermeldete WhatsApp im August einen Anstieg auf insgesamt 600 Millionen aktive Anwender.

Die Stiftung Warentest bewertete den Messenger bei einem Schnelltest auf Datenschutz im Februar dieses Jahres mit „unkritisch“. Sie lobte unter anderem die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die es sogar dem Anbieter selbst unmöglich mache, die Kommunikation zwischen Nutzern zu überwachen. Positiv erwähnten die Tester auch, dass Adressbucheinträge zwar gespeichert werden, allerdings nur in pseudonymisierter Form und mit expliziter Zustimmung des Nutzers. Auch wenn der Anwender dem Auslesen seines Adressbuchs nicht zustimme, könne er die App verwenden. Als einziges Manko machte Stiftung Warentest aus, dass Threema keine quelloffene Software ist. Daher könne nur ausgeschlossen werden, dass die App keine Nutzerdaten unverschlüsselt überträgt. Ob sie manche Daten aber eventuell verschlüsselt übermittelt, habe sich im Test nicht zweifelsfrei feststellen lassen.

Threema selbst gibt an, dass sein Programm „auf die bestmögliche Wahrung der Privatsphäre ausgerichtet“ und darauf ausgelegt sei, „dass auf den Servern möglichst keine Daten anfallen, die missbraucht werden könnten“. Einzel- und Gruppenchats würden dezentral und ausschließlich auf den Endgeräten verwaltet, so dass keine Daten über Kontakte oder Beziehungsnetze anfielen. Auf Wunsch lässt sich der Messenger auch anonym nutzen, da keine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angegeben werden muss.

Hinweis: ZDNet.de verlost 20 Promo-Codes für die Android-Version des Messengers. Bei Interesse einfach das Kontaktformular mit Betreff Threema ausfüllen.

Danke an alle Teilnehmer. Die Promo-Codes sind nun leider aufgebraucht.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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