Lenovo hat eine weltweite Rückrufaktion für Netzkabel seiner Notebook-Reihe IdeaPad gestartet. Wie der chinesische Hersteller mitteilte, besteht aufgrund von Defekten an den Kabeln in „sehr seltenen Fällen“ Überhitzungs- und damit Brandgefahr. Betroffen sind IdeaPads, die zwischen Februar 2011 und Juni 2012 verkauft wurden. Außerdem kann das Problem auch bei den Produktreihen B460, B47X, B560, B57X sowie bei Modellen mit den Bezeichnungen G4XX, G5XX, G770, V370, V470 und V560 auftreten.
Allerdings sind nicht alle Kabel der im fraglichen Zeitraum verkauften Lenovo-Rechner mit diesen Produktbezeichnungen defekt. Ob ihr Gerät betroffen ist, erfahren Kunden auf einer eigens eingerichteten Support-Website. Erster und wichtigster Hinweis, dass sie sich mit einem Umtausch beschäftigen sollten, ist der Aufdruck „LS-15“ auf dem Adapterende, das ins Netzteil gesteckt wird. Weitere Indizien finden sich auf dem Aufkleber am Kabel – sofern dieser noch vorhanden ist. Für den Antrag auf ein Ersatzkabel ist die Seriennummer des Computers erforderlich.
Lenovo verkaufte die jetzt als fehlerhaft erkannten Netzkabel sowohl zusammen mit neu erworbenen Geräten als auch als Ersatzteile. Das Netzteil selbst ist von dem Defekt nicht betroffen. Daher bietet der Hersteller auch nur den Austausch des Netzkabels an. Kunden sollten also das Netzteil auf alle Fälle behalten. Auch das defekte Netzkabel muss nicht eingeschickt werden: Der Hersteller vertraut offensichtlich darauf, dass es seine Kunden nicht weiter verwenden und ordnungsgemäß entsorgen.
Der von Lenovo gestartete freiwillige Rückruf steht möglicherweise im Zusammenhang mit einer bei Hewlett-Packard bereits im August angelaufenen vergleichbaren Aktion. Auch dort wies der Aufdruck „LS-15“ auf dem Netzkabel darauf hin, dass es sich um ein fehlerhaftes Teil handeln könnte. Und wie bei Lenovo war auch bei HP der Grund für das Austauschprogramm, dass die Kabel überhitzen und in Brand geraten können. Eventuell haben beide Hersteller denselben Lieferanten.
HP hatte zuvor 29 Berichte von Kunden erhalten, die sich über ein Überhitzen des Stromkabels beklagten. In zwei Fällen führte ein Schmelzen oder Verkohlen des Kabels zu leichten Verbrennungen. Der US-amerikanischen Kommission für Sicherheit von Verbraucherprodukten zufolge haben 13 Kunden Schadenersatzansprüche gegenüber HP geltend gemacht. Insgesamt sollen mehr als 6 Millionen Netzkabel betroffen sein.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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