Google hat Factory Images von Android 5.0.1 für seine Smartphones Nexus 4 und Nexus 6 veröffentlicht. Entsprechende Abbilder für die Tablets Nexus 7 (Wi-Fi 2013), Nexus 9 (Wi-Fi) und Nexus 10 sind schon seit vergangener Woche verfügbar. Damit können Nutzer ihre Geräte manuell auf die jüngste Betriebssystemversion aktualisieren, wobei vorhandene Daten allerdings im Normalfall komplett gelöscht werden. Alternativ stehen für die genannten Nexus-Geräte auch OTA-Zip-Dateien bereit, die eine Aktualisierung auf die jüngste Android-Version ohne Datenverlust ermöglichen.
Die Factory Images für das Nexus 4 und Nexus 6 lassen sich von Googles Entwickler-Webseite herunterladen. Unter Verwendung der Betriebssystemabbilder wird das Smartphone komplett neu aufgesetzt und in den Werkszustand zurückversetzt. Wer sich ein frisches System wünscht, sollte diesen Weg wählen. Vor der Installation empfiehlt sich ein Backup aller auf dem Gerät gespeicherten Daten wie Fotos oder Downloads.
Für die Installation eines Factory Image müssen die Komponenten adb und fastboot aus dem Android-SDK installiert sowie der USB-Debug-Modus auf dem Gerät aktiviert werden. Für den Zugriff auf das Smartphone oder Tablet ist unter Windows zudem die Installation des USB-ADB-Treibers nötig. Der ZDNet-Artikel „Nexus 4, 5 und 7: Android 5.0 Lollipop installieren“ liefert eine detaillierte Anleitung, die sich auch für Android 5.0.1 anwenden lässt. Sie beschreibt die Installation eins Factory Image mit Hilfe des Scripts Flash-all.bat. Wer die von Google veröffentlichten Systemabbilder verwendet, erhält übrigens auch künftig OTA-Updates auf neue Versionen.
Wer nicht länger auf das OTA-Update warten will, kann Android 5.0 Lollipop auch manuell installieren. Möglich machen das die von Google freigegebenen Betriebssystemabbilder (Factory-Images). Für eine reibungslose Installation müssen allerdings einige Dinge beachtet werden.
Anders als beim Weg über die Flash-all.bat können Nutzer ihre Daten behalten, wenn sie die nötigen Befehle abändern und einzeln ausführen sowie den Bootloader bereits entsperrt haben. Einfacher funktioniert dies jedoch mittels der OTA-Zip-Dateien von Android 5.0.1 für das Nexus 4 und das Nexus 6. Hier werden alle Daten und Einstellungen wie beim regulären Over-the-Air-Update übernommen. Dennoch sollte auch bei dieser Methode sicherheitshalber ein Backup angefertigt werden.
Voraussetzung für die Installation der OTA-Dateien ist, dass auf dem Smartphone bereits Android 5.0 Lollipop läuft. Zudem müssen Nutzer ihr Nexus-Gerät in den USB-Debugging- und Recovery-Modus versetzen und benötigen ebenfalls die ADB-Treiber sowie das Android SDK. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findet sich auf ZDNets Schwestersite CNET.
Android 5.0.1 behebt diverse Fehler in Googles Mobilbetriebssystem. Unter anderem soll es die Videowiedergabe verbessern und einen selten auftretenden Bug korrigieren, der zur versehentlichen Rücksetzung des Geräts führt. Vor allem Besitzer des Tablets Nexus 7 klagten nach der Installation von Android 5.0 über diverse Probleme wie nicht mehr funktionierende Apps, wiederholte Abstürze ihres Geräts oder Leistungseinbußen. Außerdem berichten manche Anwender in Googles Produktforum von Problemen mit Anrufen, Audioqualität, WLAN und Microsofts Messenger Skype.
Mit dem am 15. Oktober vorgestellten Lollipop hat Google die neue Benutzeroberfläche „Material Design“ eingeführt, die künftig auch für Webanwendungen genutzt werden soll. Sie bietet unter anderem die Möglichkeit, durch Schatten einzelne Elemente optisch hervorzuheben und deren Größe dynamisch anzupassen. Neu sind auch größere weiße Flächen zwischen Elementen sowie zusätzliche Animationen, etwa beim Wechsel zwischen Anzeigen oder Touch-Feedback. Zu den weiteren Neuerungen von Lollipop zählen ein Energiesparmodus, ein verbesserter Sperrbildschirm, ein „Bitte nicht stören“-Modus, Pop-up-Benachrichtigungen außerhalb der Statusleiste, ein Diebstahlschutz sowie die Laufzeitumgebung Android Runtime (ART), die standardmäßig die vorherige Dalvik-Software ersetzt. Zusätzlich bringt Lollipop neue Sicherheitsfunktionen mit. Mit einem Smart Lock genannten Feature können Nutzer ihr Gerät auch per Bluetooth und NFC entsperren. Außerdem weitet Google die als Security Enhanced Linux (SELinux) bezeichnete Sandbox für Anwendungen auf den Kern des Mobilbetriebssystems aus.
Android 4.4 Kitkat enthält eine neue, aber noch experimentelle Laufzeitumgebung. Die als Alternative zu Dalvik mit Android Runtime (ART) bezeichnete Lösung soll den Start und die Ausführungsgeschwindigkeit von Programmen und Diensten erheblich beschleunigen. Erste Benchmarks zeigen einen Leistungsgewinn von bis zu 100 Prozent. Es gibt aber auch Nachteile.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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