Vor Börsengang: Box meldet Umsatzplus und rückläufige Verluste

Box hat sein für einen Börsengang in den USA obligatorisches S-1 Filing aktualisiert. Das bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission eingereichte Dokument enthält nun aktuelle Finanzdaten für das dritte Quartal des bis 31. Januar 2015 laufenden Fiskaljahres. Zuvor waren nur Zahlen des Vorjahres ausgewiesen.

Laut der Börsenpflichtmeldung erzielte Box in den neun Monaten bis 31. Oktober 2014 rund 153,8 Millionen Dollar Umsatz. Im Vorjahreszeitraum hatten sich die Einnahmen nur auf 85,36 Millionen Dollar belaufen. Somit verzeichnete der Speicherdienst im Jahresvergleich ein Umsatzplus von rund 80 Prozent.

Box begründet das Wachstum mit „einem Anstieg bei den Abonnementdiensten“. Nach eigenen Angaben hat es aktuell mehr als 32 Millionen registrierte Nutzer und über 275.000 Firmenkunden, die im vergangenen Quartal zusammen mehr als 4 Milliarden Mal mit seinen Diensten interagierten. Rund 44.000 Organisationen zahlten für die Cloud-Plattform, die neben Storage auch Kollaborations- und Produktivitätslösungen umfasst.

Allein im dritten Quartal konnte Box seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 33,6 auf 57 Millionen Dollar steigern. Zugleich verringerten sich die Verluste im Jahresvergleich von 51,4 auf 45,4 Millionen Dollar.

Weiterhin unklar ist, wann und zu welchem Ausgabepreis Box an die Börse gehen wird. Die dafür in der Börsenmeldung vorgesehenen Felder sind nach wie vor leer. Ein Firmensprecher erklärte gegenüber ZDNet.com: „Wir planen nach wie vor, dann an die Börse zu gehen, wenn es für Box und den Markt am sinnvollsten ist. Wie immer haben Investitionen in unsere Kunden, unsere Technik und unser künftiges Wachstum weiterhin höchste Priorität.“

Box-CEO Aaron Levie hatte schon im Januar 2013 gegenüber Bloomberg einen Börsengang angedeutet. Seitdem wurde über den genauen Zeitpunkt spekuliert.

Am Dienstag erklärte Levie im Gespräch mit The Atlantic, dass es bisher aufgrund von Bedenken der Anleger nicht zu dem IPO gekommen sei. Zugleich betonte er, dass das S-1-Formular nur „die Zahlen des Vorjahrs“ enthalten habe. Box habe damals stärker als je zuvor in seiner zehnjährigen Geschichte investiert, um Produkte schneller weiterzuentwickeln und Übernahmen zu tätigen. Unter anderem kaufte es 2009 das auf Online-Dokumente spezialisierte Increo Solutions, dann die iOS-App Folders und den Dokumenten-Integrationsdienst Crocodoc im Frühjahr 2013 sowie im November 2013 dLoop, das es in Datenanalyse und Sicherheit voranbrachte.

Sein S-1-Formular, in dem es erstmals über den geplanten Börsengang informierte, hatte Box im März veröffentlicht. Ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als einer Milliarde Dollar muss nach dem Jumpstart Our Businesses Act oder kurz JOBS Act seinen Antrag auf Börsengang „nicht öffentlich“ einreichen. Von dieser Regelung machten zuvor auch Twitter und jüngst Hortonworks Gebrauch.

Wie Twitter und Alibaba hat sich Box für ein Listing an der New York Stock Exchange (NYSE) entschieden – und nicht etwa an der Nasdaq, der traditionell bevorzugten Plattform für den Handel mit IT-Aktien. Dort wird es unter dem Tickersymbol „BOX“ vertreten sein.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

13 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

17 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

18 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

18 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

19 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

21 Stunden ago