Adobe hat eine Übernahmevereinbarung mit der Online-Bildagentur Fotolia geschlossen. Sie sieht einen Kaufpreis von rund 800 Millionen Dollar in bar vor. Die Plattform umfasst mehr als 34 Millionen lizenzfreie Fotos, Grafiken und Videos, die Adobe in seine Creative Cloud integrieren will. Parallel soll das Angebot aber weiterhin in seiner jetzigen Form für jedermann verfügbar bleiben.
Creative-Cloud-Kunden könnte Adobe besondere Abo-Pakete mit einem Gratiszugang zu Fotolia anbieten. Das würde dem Unternehmen zufolge zu einer Vereinfachung und Beschleunigung des Designprozesses beitragen.
„Die Akquisition von Fotolia wird die Rolle von Creative Cloud als hervorragende Anlaufstelle für Kreative festigen“, sagte David Wadhwani, Senior Vice President für Digital Media bei Adobe. „Creative Cloud wird zu DEM Marktplatz für die kreative Community, um Zugang zu Bildern, Videos, Schriftarten und kreative Talente zu erhalten, über bedeutende Kreativdienste wie Fotolia und unsere neue Creative-Talent-Suche.“
Fotolia wurde 2004 von Thibaud Elzière, Oleg Tscheltzoff und Patrick Chassany gegründet. Sein Hauptsitz ist New York, die europäische Zentrale befindet sich in Paris. In Deutschland ist die Microstock-Agentur in Berlin vertreten. Zuletzt war das Privatunternehmen in der Hand der Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts & Co sowie TA Associates. Insgesamt ist es in 23 Ländern aktiv und bietet seine Websites in 14 Sprachen an.
Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Regulierungsbehörden für die zweite Hälfte von Adobes erstem Fiskalquartal 2015 erwartet. Fotolia-CEO Oleg Tscheltzoff soll das Team als Teil von Adobes Digital-Media-Geschäft weiterführen.
Nach eigenen Angaben hat Adobe rund 3,45 Millionen Creative-Cloud-Kunden. Allerdings ist es ihm auch zweieinhalb Jahre nach dem Start des Abo-Angebots nicht gelungen, jene Kritiker zu überzeugen, die Software lieber einmalig erwerben. Laut einer Umfrage von RBC Capital Markets finden 72 Prozent das Angebot zu teuer. Abonnenten jedoch sind zu 57 Prozent „sehr zufrieden“ und zu 20 Prozent „zufrieden“. 89 Prozent haben nach dem ersten Jahr ihr Abo verlängert oder planen, dies zu tun.
Ein Komplett-Abonnement der Creative Cloud kostet derzeit 61,49 Euro pro Monat. Inhabern von Creative-Suite-Lizenzen (CS3 oder höher) bietet Adobe die gleiche Leistung für 36,49 Euro an. Einzelprogramme kosten 24,59 Euro monatlich, und wer sich auf das Fotopaket aus Photoshop und Lightroom beschränkt, zahlt 12,29 Euro im Monat. Zusätzlich gibt es gesonderte Tarife für Unternehmen, Bildungsanstalten und Schüler. Im Vergleich kostet eine dauerhafte Lizenz für Photoshop CS6 bei Adobe 950,79 Euro. Für die Komplettlösung Creative Suite 6 Master Collection zahlt man einmalig 3568,23 Euro.
Im Ende November abgelaufenen vierten Geschäftsquartal konnte Adobe seinen Umsatz im Jahresvergleich um drei Prozent auf 1,07 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn wuchs um gut zwölf Prozent auf 73,3 Millionen Dollar. Beide Werte übertrafen die Erwartungen. Der jüngste Höhenflug der Adobe-Aktie weist darauf hin, dass auch Investoren mit der Strategie zufrieden sind.
Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…
Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…
Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.
Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…
Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…
Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…