Die Facebook-Tochter Oculus VR hat die Übernahme von Nimble VR angekündigt. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Erkennung von Handbewegungen, um virtuelle Realitäten anzureichern. Das laufende Kickstarter-Projekt zur Finanzierung des Sensorensystems Nimble Sense wurde gestoppt.
Das Gestenerkennungssystem Nimble Sense war als Ergänzung für die Oculus-Brille Rift gedacht, sollte aber auch zu anderen VR-Lösungen kompatibel sein. Für die Realisierung gab Nimble VR (ursprünglich 3Gear Systems) auf Kickstarter ein Ziel von 62.500 Dollar aus. Dieser Betrag war zum Zeitpunkt der Übernahme mit 135.511 Dollar an Fördergeldern bereits deutlich überschritten.
Laut Oculus wurde Nimble VR im Jahr 2012 gegründet. Es nutzt Maschinelles Lernen und Computer Vision, um Handbewegungen mit geringer Latenz und mit hoher Präzision zu erkennen. Diese Technik habe großes Potenzial, das Erlebnis Virtueller Realitäten zu erweitern, heißt es.
Das um Infrarot ergänzte Kamerasystem von Nimble VR ähnelt dem von Microsofts Kinect oder dem Leap-Motion-Controller. Es wird an der Oculus-Brille befestigt. Wesentlicher Bestandteil ist natürlich die Erkennungssoftware. Auf diese Weise kann der Nutzer in der virtuellen Umgebung etwa Gegenstände in die Hand nehmen und Knöpfe drücken.
„Wir haben mit farbigen Handschuhen begonnen, entwickelten dann mit mehreren Kinect-Kameras eine Erkennung ohne spezielle Markierung, und das führte zur Kickstarter-Finanzierung von Nimble Sense“, schreibt das Nimble-Team in einem Rückblick. Man freue sich jetzt, zusammen mit Oculus „ein ganz neues Medium, eine Plattform und Branche zu schaffen.“
Oculus kündigte parallel noch zwei weitere Verstärkungen an. Es sind 13th Lab, das 3D-Modelle errechnet, und der Trickfilmer Chris Bregler, der schon für Disney sowie Lucasfilm tätig war und auch an der Universität New York lehrt.
Facebook hatte im Juli rund 2 Milliarden Dollar für Oculus gezahlt. Die weiter eigenständig agierende Tochter stellt derzeit nur einen Prototypen seiner Brille Rift her. Die zweite Generation verkauft es an Entwickler – ein Endanwender-Modell steht weiter aus. Offenbar geht das Unternehmen eher vorsichtig bei der Markteinführung seiner Technik vor. Obwohl es vor allem Hardware-Partnerschaften etwa mit Samsung anstrebt, steckt es auch weiter Geld und Energie in die eigene Hardware-Entwicklung. Im Oktober wurde eine Übernahme der Carbon Design Group angekündigt, die etwa für die Produktentwicklung des Bewegungssensors Kinect für Microsofts Xbox 360 zuständig war – zu einem unbekannten Preis.
[mit Material von Michelle Starr, News.com]
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