Demonstranten haben sich vor der Apple-Zentrale versammelt, um bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung für die Service-Mitarbeiter zu fordern. Die Aktion galt nicht nur Apple, sondern dem im Silicon Valley verbreiteten Einsatz von Vertragsarbeitern – von den Konzernen beauftragte Firmen schicken etwa Hausmeister und Wachmänner auf den Campus. Ihre vergleichsweise mäßige Bezahlung ist meist unzureichend in der zunehmend teuren Bay Area.
Als Redner vor den rund 100 Teilnehmern, die trotz prasselndem Regen gekommen waren, trat Jesse Jackson auf. Der Bürgerrechtler und US-Politiker hatte erst vor wenigen Tagen ein Gespräch mit Apple-CEO Tim Cook über die geringe ethnische Vielfalt in der Belegschaft der Technikfirmen geführt. „Wir staunen über das Wachstum von Hightech und Biotech, aber wir sind das Fundament“, rief er. Organisiert wurde die Demonstration von der Dienstleistungsgewerkschaft United Service Workers West.
Die Demonstranten drangen später in ein Apple-Gebäude ein, um eine von 20.000 Menschen unterzeichnete Petition zu überreichen. In ihr wurde Apple aufgefordert, eine Vorreiterrolle einzunehmen, um bessere Arbeitsbedingungen für Service-Arbeiter im Silicon Valley durchzusetzen. „Apple vermeidet Steuern, wir zahlen den Preis“, stand auf einem der geschwenkten Plakate, das feste Apple-Mitarbeiter aus oberen Etagen zu sehen bekamen.
Die Demonstration drückte offensichtlich auch den Konflikt zwischen hochbezahlten Angestellten der IT-Branche und technikfern Beschäftigten in der kalifornischen Bay Area rund um San Francisco aus. Das Wachstum der Technikfirmen verursacht steigende Mieten und Lebenshaltungskosten in der Region. Proteste entzündeten sich beispielsweise auch an den Shuttlebussen, die Angestellte Googles täglich aus San Francisco zum Firmencampus und zurück bringen. Facebooks Shuttlebus-Fahrer, die für Loop Transportation arbeiten, stimmten kürzlich für den Anschluss an die Teamsters-Gewerkschaft. Google kündigte inzwischen an, in Zukunft selbst Wachmänner zu beschäftigen, denen dieselben Sozialleistungen wie anderen Googlern zustehen.
Art Pulaski, Chef des kalifornischen Gewerkschaftsverbands, versicherte den Demonstranten auf dem Apple-Campus, dass die Gewerkschaftsmitglieder des gesamten Bundesstaats hinter ihnen stehen. „It’s time for Apple to think different“, rief er in offensichtlicher Anspielung auf den frühen Werbeslogan des iPhone-Herstellers: „Es ist Zeit für Apple, anders zu denken“. „Act different!“ kam es aus der Menge zurück – „Handelt anders!“
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