Qualcomm investiert erneut 40 Millionen Dollar in chinesische Firmen

Qualcomm verstärkt sein Chinageschäft durch eine erneute Investition in Höhe von 40 Millionen Euro. Die Summe verteilt sich auf vier Firmen, die Mobile- und Funktechnik entwickeln, sowie einen Fonds namens China Walden Venture Investments LP, der hauptsächlich Halbleiterhersteller fördert.

Unter den vier Firmen ist 7Invensun, das zu Augenbewegungserkennung (Eye Tracking) forscht. Chukong Technologies stellt eine Plattform für Mobile Entertainment bereit, und inPlug entwickelt eine Netzwerk-Virtualisierung für vernetzte Haushaltsgeräte. Unisound schließlich beschäftigt sich mit Spracherkennung. Seine Lösung kommt in Mobile-Internet-Diensten, Smart Appliances, Wearables, Autos und auch in Callcentern zum Einsatz.

Qualcomm weitet somit sein dieses Jahr angekündigtes Förderprogramm für China aus. Dieses belief sich zunächst auf 150 Millionen Dollar. Der US-Chiphersteller konzentriert sich dabei auf Smartphone- und Tablet-Lösungen im weitesten Sinn. Mit Cambridge Wowo erhielt auch schon ein Start-up aus dem Bildungsbereich, mit Boohee eines aus der Medizin eine Qualcomm-Förderung. Qualcomm Ventures will ihnen laut Senior Vice President Nagraj Kashyap helfen, sich „im umkämpften Mobilfunk-Ökosystem“ zu etablieren.

Nach eigenen Angaben tätigt Qualcomm seit über zehn Jahren Investitionen in China. Im Juli stellte es auch klar, das Land sei ein wichtiger Wachstumsmarkt und man verhandle mit mehreren OEMs wegen Lizenzen für LTE-Chips.

In China untersuchen Behörden seit November 2013 einen möglichen Verstoß von Qualcomm gegen Kartellgesetze. Es droht eine Strafe in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar. Vergangenen Monat räumte das Unternehmen ein, dass auch in Europa und Nordamerika Untersuchungen seiner Geschäftspraktiken laufen.

Die Untersuchung in China habe bereits finanzielle Auswirkungen, erklärte Qualcomm zudem. Mehrere Lizenznehmer meldeten deshalb niedrigere verkaufte Stückzahlen, was sich auf Qualcomms Einnahmen mit Lizenzen negativ auswirkte: Im vergangenen Quartal berichtete es in diesem Bereich 1,9 Milliarden Dollar Umsatz oder minus 4,9 Prozent. Patentlizenzen machen rund zwei Drittel von Qualcomms Umsätzen aus.

Das Unternehmen reduzierte deshalb seine Prognose fürs kommende Fiskaljahr. Vergangene Woche angekündigte Entlassungen von 600 Mitarbeitern haben aber einem Sprecher zufolge nichts mit den Kartelluntersuchungen zu tun. Es handle sich vielmehr um Routine-Anpassungen, hieß es.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago