AVM hat Version 6.20 seiner Firmware FritzOS nun für alle aktuellen Router-Modelle freigegeben. Bisher lag sie nur für die Fritzbox 7490 und die Fritzbox 7390 vor, die das Update im August beziehungsweise im September erhielten. FritzOS 6.20 bringt laut Hersteller 99 Neuerungen und Verbesserungen mit, etwa bei Sicherheit, WLAN, DECT, Netzwerkspeicher, Smart Home sowie Kindersicherung. Unter anderem führt es die Möglichkeit ein, Firmware-Updates automatisch zu beziehen.
Besitzer der Fritzbox-Modelle 7490, 7390, 7360, 7330, 7272, 3490, 3390, 3272 sowie 6840 LTE, 6842 LTE und 6810 LTE können ihr Gerät jetzt auf FritzOS 6.20 aktualisieren. Außerdem steht die jüngste Firmware-Version für die Fritz-WLAN-Repeater 300E, 310, 450E, 1750E und DVB-C zur Verfügung. Gleiches gilt für die WLAN-fähigen Fritz-Powerline-Produkte 540E und 546E.
Die neue Auto-Update-Funktion sorgt dafür, dass Sicherheitsfixes nicht mehr von Hand eingespielt werden müssen. Erfahrene Anwender können die Funktion allerdings abschalten, falls sie dadurch Kompatibilitätsprobleme oder Störungen komplizierter Konfigurationen befürchten. In der Regel empfiehlt es sich jedoch, sie aktiviert zu lassen.
AVM reagiert mit der Funktion unter anderem auf Angriffe auf seine Fritzboxen im Frühjahr. Der Berliner Hersteller steht mit dem Problem allerdings nicht alleine da. Gerade Router in Heimnetzwerken werden immer häufiger Ziel von Attacken oder als Sicherheitsrisiko identifiziert. Eine aktuelle Umfrage des Security-Anbieters Avast unter rund 8000 Nutzern in Deutschland belegt, dass fast drei Viertel aller Router in Deutschland unsicher sind. Denn dieser Anteil der deutschen Heimnetzwerke ist nur mit voreingestellten oder schwachen Router-Passwörtern geschützt.
Neben der automatischen Aktualisierungsfunktion bietet FritzOS 6.20 auch eine einfachere und übersichtlichere Sicherheitsübersicht unter dem Menüpunkt „Diagnose“. Sie informiert den Nutzer beispielsweise darüber, ob die aktuelle Firmware-Version installiert ist, auf welchen Ports Verbindungen ins Internet sowie im heimischen Netzwerk geöffnet sind und wer sich am Router an- oder abgemeldet hat.
Zu den weiteren Neuerungen von FritzOS 6.20 gehören die Option, einen WLAN-Hotspot einzurichten, und ein deutlich vereinfachter VPN-Aufbau. Mehr Sicherheit für HTTPS-Dienste der FritzBox und entsprechende Verbindungen – auch innerhalb des Heimnetzes – soll der aktuelle Verschlüsselungsstandard TLS 1.2 bieten. FritzNAS-Anwendern stehen nun ein browserbasierter Mediaplayer und erweiterte Funktionen für NAS-Dateien zur Verfügung, darunter Upload per Drag and drop.
Das ist das Ergebnis einer von Avast durchgeführten Umfrage. Demnach sind 74 Prozent der deutschen Heimnetzwerke nur mit voreingestellten oder schwachen Router-Passwörtern geschützt. Hinzu kommen die in den vergangenen Monaten vermehrt aufgedeckten Sicherheitslücken in der Firmware und den Diensten zahlreicher Router-Modelle.
Ebenfalls neu ist eine Temperaturanzeige für die Smart-Home-Produkte von AVM, etwa die intelligente Steckdose FritzDECT 200 oder den FritzDECT Repeater 100. Die Kindersicherung bietet jetzt die Möglichkeit, Zugangsprofile direkt bei der Auswahl der Geräte einzustellen und zu ändern. Außerdem verhindert eine neue Option, dass der WLAN-Gastzugang zum Umgehen der Kindersicherung genutzt werden kann.
Mehr Leistung verspricht AVM für WLAN, ADSL, VDSL, Vectoring und LTE. VDSL2-Vectoring unterstützen VDSL-kompatible Fritzboxen schon seit FritzOS 6.0. Nun beherrschen sie zusätzlich G.INP, ein Verfahren zur Unterdrückung von Impulsstörungen auf der Festnetzleitung. Erstmals werden jetzt zudem LTE-Sticks am USB-Anschluss der Fritzbox unterstützt.
Am einfachsten aktualisieren lässt sich die Firmware, indem Fritzbox-Besitzer durch Eingabe von „fritz.box“ im Browser die Weboberfläche aufrufen und dort den Update-Assistenten auswählen. Mit nur zwei Klicks ist das Update dann installiert.
Besitzer der Fritz-WLAN-Repeater können nach einem Update auf FritzOS 6.20 Verbindungen mit dem WLAN-Gastzugang neuerdings via WPS (Wi-Fi Protected Setup) einrichten. Außerdem wurden die Einstellung der Repeater für Smartphones und Tablets verbessert. Beispielsweise lässt sich so die WLAN-Zeitschaltung schneller und komfortabler bedienen. Ferner sind laut AVM nun auch auf Mobilgeräten die wichtigsten Informationen zu Geräteeinstellung und -geschwindigkeit besser ablesbar.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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