Der koreanische Smartphone-Hersteller Pantech hat seine Mitarbeiter gebeten, von Dezember bis März 20 Prozent ihres Gehalts zurückzuüberweisen, um das Unternehmen am Leben zu halten. Nach seinen Angaben besteht dazu auch durchaus die Bereitschaft. Die jetzt kommunizierte Maßnahme wurde schon vor mehr als zwei Wochen eingeführt.
„Im vergangenen Monat, am 28. November, haben wir eine Informationsveranstaltung für unsere Angestellten abgehalten und um ihre Zustimmung gebeten. Sie waren vollständig einverstanden“, heißt es. Das Unternehmen beschäftigt jüngsten Berichten zufolge 1600 Mitarbeiter, von denen allerdings die Hälfte derzeit schon unbezahlten Zwangsurlaub nimmt.
Die gestundeten Gehälter sollen zurückgezahlt werden, sobald Pantechs Zukunft gesichert ist. Das ohnehin hoch verschuldete Unternehmen hatte im August Konkurs angemeldet. Im September beschloss es, sich versteigern zu lassen. Zu Auktionsende im November wurde aber bekannt, dass keine Gebote eingegangen waren.
Der koreanische Branchendienst Etoday spekuliert, dass die Maßnahme von Pantechs Schuldnern und den Konkursrichtern am Seoul Central District Court gewünscht wurde, um die Wettbewerbsfähigkeit des drittgrößten koreanischen Smartphone-Herstellers zu erhalten. Der Konzern ziehe dies Entlassungen vor, da der koreanische Arbeitsmarkt extremen Schwankungen unterworfen sei.
Die mit dem Verkauf des Unternehmens befasste Buchhaltungsfirma Samjong KPMG kündigte an, Pantech werde durch direkte, nicht öffentliche Verhandlungen verkauft werden – und nicht im Rahmen einer Auktion. „Wir werden bisherige Interessenten regelmäßig kontaktieren, um zu einem günstigen Ergebnis zu kommen.“
Die Krise von Pantech betrifft auch den US-Prozessorhersteller Qualcomm, der sich zweimal Schulden in Form von Aktien auszahlen ließ und so zum vermutlich größten Einzelaktionär mit einem Anteil von 13,49 Prozent aufstieg. Sein Versuch, Pantech-Smartphones auf dem US-Markt zu positionieren, war offenbar nicht besonders erfolgreich. Inzwischen ist Qualcomm nach einer Reduktion der Gewinnerwartungen fürs Finanzjahr 2015 und drohenden Kartelluntersuchungen in China, Europa und Nordamerika selbst in eine kleine Krise geraten.
[mit Material von Sa Youn Hwang, News.com]
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