Xiaomi verbuchte 2013 nur 56 Millionen Dollar Gewinn

Der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi hat im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 26,6 Milliarden Renminbi (4,3 Milliarden Dollar) lediglich einen Gewinn von 347,5 Millionen Renminbi (56 Millionen Dollar) eingefahren. Das geht aus einer Mitteilung (PDF) an die Börse Shenzhen hervor, die das Unternehmen im Rahmen einer 200-Millionen-Dollar-Investition in den Haushaltsgerätehersteller Midea Group abgab.

Auf Basis dieser Zahlen beträgt seine operative Gewinnmarge gerade einmal 1,8 Prozent, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Zum Vergleich: Samsung meldete für sein Mobilgeschäft im vergangenen Jahr eine Marge von 18,7 Prozent. Apple erzielte in seinem im September 2013 abgelaufenen Geschäftsjahr sogar eine Marge von 28,7 Prozent.

Xiaomis geringer Gewinn unterstreicht den Bemühungen des Unternehmens, um jeden Preis zu wachsen. Es bietet seine Geräte offensichtlich nahezu zum Selbstkostenpreis an.

Diese Strategie scheint vorerst aufzugehen: In nur vier Jahren ist Xiaomi laut IDC zum weltweit drittgrößten Smartphone-Hersteller aufgestiegen. Gartner sieht es aktuell hinter Samsung, Apple und Huawei auf Platz vier. Durch sein rasantes Wachstum setzt es auch die größeren, etablierten Hersteller unter Druck. Im August löste es in seinem Heimatmarkt China laut einer Untersuchung von Canalys sogar Samsung als größten Smartphoneanbieter des Landes ab.

Mit seinen günstigen Smartphones und Tablets zielt Xiaomi in erster Linie auf preisbewusste Verbraucher. Es konzentriert sich dabei vor allem auf sein Chinageschäft und aufstrebende Märkte wie Indonesien und Indien. Westliche Länder wie die USA meidet es hingegen, wohl auch aus Angst vor Patentklagen. Denn Xiaomi sieht sich immer wieder Plagiatsvorwürfen ausgesetzt, gegen die es sich regelmäßig zur Wehr setzen muss.

Zuletzt war Xiaomi gezwungen, sich vorübergehend vom indischen Markt zurückzuziehen. Ein Gericht in Delhi hatte vergangene Woche ein Verkaufsverbot verhängt, bis sich der chinesische Hersteller im Streit um Gebühren für standardrelevante Patente mit Ericsson einigt.

Berüchtigt ist Xiaomi auch für seine sogenannten Flash-Sales, bei denen eine begrenzte Anzahl Geräte in kurzer Zeit online verkauft werden. So konnte es im September bei einem solchen Blitzverkauf in Indien 40.000 Smartphones in 4,2 Sekunden absetzen.

[mit Material von Carrie Mihalcik, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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