Yahoo schließt Brightroll-Übernahme ab

Yahoo hat einen Monat nach der offiziellen Bestätigung seines Angebots die Übernahme der Videowerbeplattform Brightroll für 640 Millionen Dollar abgeschlossen. Es erwartet, sich damit im Bereich Videowerbung „dramatisch zu stärken“ und zum größten US-Anbieter aufzusteigen.

Das Produktangebot von Brightroll bleibt laut Pressemeldung vollständig erhalten, und alle etwa 400 Mitarbeiter sollen sich weiter mit Videowerbung beschäftigen. Yahoo werde durch Investitionen und weltweite Verfügbarkeit zum Wachstum der Plattform beitragen, heißt es.

Der Zukauf mit Sitz in San Francisco unterstützt Anzeigen auf Webseiten, Mobilgeräten und auch internetfähigen Fernsehern. Die Plattform erlaubt Kunden, solche Anzeigen direkt zu buchen. Programmierkenntnisse sind nicht nötig.

Im Oktober hatte Yahoo mit seiner Quartalsmeldung erstmals Zahlen zu seinem Mobilgeschäft veröffentlicht. Mobile Anzeigen trugen demnach mehr als 200 Millionen Dollar zum Gesamtergebnis bei. In diesem Jahr rechnet CEO Marissa Mayer mit insgesamt 1,2 Milliarden Dollar aus dem Bereich.

Allerdings schrumpfte der Umsatz mit Displaywerbung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 396 Millionen Dollar. Die Zahl der verkauften Anzeigen erhöhte sich zwar um 24 Prozent, aber der Preis pro Anzeige ging um 24 Prozent zurück. Mit Suchwerbung nahm Yahoo weitere 450 Millionen Dollar ein, 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bezahlten Klicks stagnierte jedoch, wobei der Preis pro Klick um 17 Prozent stieg.

Online-Videowerbung setzt sich bisher vor allem in den USA durch, wo eMarketer für 2014 ein Volumen von fast 6 Milliarden Dollar voraussagt, was einen Anstieg um 56 Prozent bedeutet. Bis 2018 sollen es dann nahezu 13 Milliarden Dollar werden. Brightroll könnte irgendwann einen üppigen Anteil dieser Umsätze verzeichnen: Nach Angaben von AdAge wird seine Plattform von 87 der 100 größten US-Werber, den 15 größten Agenturen und den 15 führenden Plattformen auf Nachfrageseite unterstützt. Für 2014 erwartete es dennoch erst einen Jahresumsatz um 100 Millionen Dollar.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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