Playstation-Netz nach Hackerangriff wieder online

Sonys Playstation Network (PSN) ist nach mehrtägigen Ausfällen über die Weihnachtsfeiertage wieder erreichbar. Schon früher gelang es Microsoft, Zugangsprobleme zu seinem Online-Netzwerk Xbox Live zu beheben. Die Netzwerke für die beiden führenden Spielekonsolen waren massiven DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) ausgesetzt, zu denen sich die Hackergruppe Lizard Squad bekannte.

„Wenn Sie zu den Feiertagen eine Playstation-Konsole erhalten haben und sich damit nicht im Netzwerk anmelden konnten, dann seien Sie versichert, dass dieses Problem vorübergehend ist und nicht von Ihrer Spielekonsole verursacht wurde“, informierte Sony-Managerin Catherine Jensen im Playstation-Blog für die USA, die vor allem von den Hackerangriffen betroffen waren. Eine Sprecherin des Unternehmens wollte nicht preisgeben, wie vielen der weltweit 110 Millionen Nutzer der Zugang verwehrt war.

Der Zwischenfall folgt einer inzwischen langen Reihe erfolgreicher Hackerangriffe auf Sony und seine Dienste. Besonderes Aufsehen erregte eine Attacke durch die Hackergruppe Anonymous im April 2011, nach der Sony seinen Online-Spieledienst PSN und verwandte Sites für mehrere Wochen schließen musste. Persönliche Daten von 77 Millionen registrierten Nutzern einschließlich Kreditkartennummern waren dabei gestohlen worden. Noch weitreichendere Folgen hatte ein kürzlicher Angriff auf Sony Pictures Entertainment (SPE), die US-amerikanische Tochterfirma von Sony, die Spielfilme sowie TV-Serien produziert und vertreibt.

Auch Lizard Squad ist nicht neu im Geschäft, sondern machte schon wiederholt durch ähnliche Angriffe von sich reden. Im August beispielsweise gelang es der Gruppe, PSN sowie das Sony Entertainment Network durch DDoS-Attacken unerreichbar zu machen. Sie sorgte außerdem dafür, dass ein Flug von American Airlines mit Sonys Online-Chef John Smedley an Bord in Phoenix zwischenlanden musste, indem sie auf Twitter eine angebliche Bombe meldete.

Wie damals ist auch jetzt kein Motiv für die Attacken zu erkennen. „Die Angreifer haben keinerlei Motiv für ihre DDoS-Attacken gegen Sony oder Microsoft“, sagte Mikko Hypponen, Chief Research Officer der Sicherheitsfirma F-Secure. „Weil wir es können“, nannte ein 22-jähriger Hacker, der sich als „Member Two“ von Lizard Squad bezeichnete, als schlichten Grund für die Angriffe. Gegenüber BBC Radio 5live legte er außerdem nahe, dass die Gruppe Schwachstellen in den Systemen der beiden Firmen aufzeigen wollte. „Microsoft ist ein so großes Unternehmen“, sagte er. „Glauben Sie nicht, dass sie in der Lage sein sollten, einen solchen Angriff zu verhindern?“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

1 Tag ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

1 Tag ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

2 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

3 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

3 Tagen ago