Xbox-Live-Erfinder verlässt Microsoft

Microsoft-Manager Boyd Multerer hat auf Twitter mitgeteilt, dass er das Unternehmen verlassen hat. Er war als Erfinder des Online-Angebots Xbox Live wie auch als Entwickungsleiter der Xbox One prägend; schon am Vorgänger Xbox 360 hatte er mitgearbeitet.

Nach dem Launch der Xbox One 2013 hatte Multerer eine Auszeit genommen, um sich privaten Projekten zu widmen. Unter anderem gründete er unter dem Namen Silkwords eine Site für interaktive erotische Erzählungen im Stil von Multiple-Choice-Textadventures. Jetzt will er sich nach eigenen Angaben ganz Start-up-Ideen widmen.

The Verge weist darauf hin, dass mit Multerer der letzte Angehörige der früheren Xbox-Führungsmannschaft Microsoft verlassen hat. Die Konzentration auf Spiele unter dem neuen Xbox-Chef Phil Spencer sage offenbar nicht jedem zu. So ist der frühere Vice President Marc Whitten heute Chief Product Officer bei Sonos. Er galt als größter Verfechter der Xbox als Unterhaltungsplattform fürs Wohnzimmer, die sich eben nicht auf Spiele beschränkt, sondern Musik, Video und Fernsehen einschließt.

Auch Xbox-TV-Chef Ben Smith arbeitet inzwischen für Sonos. Hingegen sei der frühere Kinect-Entwicklungschef Kareem Choudhry weiter bei Microsoft, heißt es, aber nun zuständig für die gesamte Xbox-Entwicklung. An Kinect zeige sein Chef Spencer kein Interesse, und es gebe kaum noch Spiele, die die (nicht mehr standardmäßig mitverkaufte) Bewegungssteuerung unterstützten. Nur Jeff Henshaw habe seinen Job als Xbox Group Program Manager behalten.

Die Wechsel gelten als langfristige Folge der im Sommer 2013 begonnenen Umstellungen. Damals verließ Microsofts bei einer Restrukturierung offenbar nicht berücksichtigter Unterhaltungschef Don Mattrick das Unternehmen und wurde Zynga-CEO. Er hatte die Xbox-Nutzerbasis von 10 auf 80 Millionen gebracht.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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