Daimler hat auf der CES das Forschungsfahrzeug Mercedes F 015 Luxury in Motion enthüllt, das autonomes Fahren mit großem Platzangebot und luxuriösem Lounge-Interieur verbindet. Als zentrale Idee dahinter gibt der Autohersteller einen ständigen Informationsaustausch zwischen Fahrzeug, Passagieren und Außenwelt an. Aus diesem Grund habe sich nicht etwa eine Automesse, sondern die CES in Las Vegas als der „logische Ort“ für die Weltpremiere angeboten.
Ein Lenkrad verrät, dass auch die manuelle Steuerung weiterhin möglich bleibt – wenn es denn gewünscht wird. Das Auto soll sich jedoch zum privaten Rückzugsraum wandeln, wenn es nicht mehr die konzentrierte Aufmerksamkeit eines Fahrers beansprucht. „Das begehrteste Luxusgut im 21. Jahrhundert werden privater Raum und Zeit sein“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Selbstfahrende Autos seines Unternehmens sollen den Menschen eben das bieten. „Mit dem F 015 Luxury in Motion wird dieses revolutionäre Verständnis von Mobilität erstmals konkret erlebbar.“ Als einen „exklusiven Kokon auf Rädern“ beschrieb er das stromlinienförmige Fahrzeug.
Zum Rückzug lädt ein variables Sitzsystem mit drehbaren Lounge-Chairs ein, bei dem sich die Passagiere gegenübersitzen können. Für Raumgewinn sorgen der Radstand von 3,61 Meter und eine Fahrzeuglänge von 5,22 Meter. Sechs Displays sind in die Armaturentafel sowie die Rück- und Seitenwände integriert. Die Interaktion mit dem vernetzten Fahrzeug ist über Berührung, Gesten oder Eye-Tracking möglich. Nach außen signalisiert das Forschungsauto über verschiedenfarbige LED-Flächen, ob es autonom fährt oder von einem Passagier gesteuert wird – und kann außerdem Fußgänger darüber informieren, dass sie erkannt wurden.
Auch wenn Daimler vor allem auf seine Mobilitätsvisionen aufmerksam machen wollte, wurde auch bei der technischen Ausstattung nicht gespart. Zwei leistungsstarke Elektromotoren sorgen für den Vortrieb. Die Energie liefert Brennstoffzellentechnik für eine Fahrstrecke von rund 900 Kilometern. Zusätzlich kann eine Batterie geladen werden für weitere 200 Kilometer.
Nachdem insbesondere Google das selbstfahrende Auto vorantrieb, wollte Daimler offenbar seine Zukunftskompetenz unter Beweis stellen. Zetsche verwies auf eine Fahrdemonstration vor zwei Jahren auf der historischen Bertha-Benz-Route, die gezeigt habe, dass der Hersteller die Technologie für autonomes Fahren beherrscht. „Wir haben einen genauen Plan, wie wir von der grundsätzlichen technischen Machbarkeit zur kommerziellen Umsetzbarkeit kommen wollen“, versicherte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG. „Der F 015 zeigt, wohin uns dieser Weg führen kann.“
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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