Razer zeigt auf der CES in Las Vegas ein voll funktionsfähiges Exemplar seiner Android-TV-basierten Konsole Forge TV. Die noch gerade hosentaschentaugliche „Mikrokonsole“ war vergangenes Jahr auf der Google I/O angekündigt worden. Sie soll rund 100 Dollar kosten, allerdings ohne benötigten Bluetooth-Controller. Das Paket einschließlich Controller soll in den USA noch innerhalb des ersten Quartals für 150 Dollar starten.
Das Angebot wird auch auf der deutschen Website von Razer beworben, allerdings noch ohne Preis. Man kann sich aber als Interessent eintragen. Die Konsole selbst ist 10,5 mal 10,5 mal 1,7 Zentimeter groß. Sie fungiert wie Googles Nexus Player und Amazons Fire TV auch als Settop-Box.
Forge TV unterstützt Screen-Übertragung per Google Cast von einem Gerät mit Android 5.0 aus. Dies entspricht der Funktion von Googles eigenem Nexus Player. Zusätzlich lässt sich Forge TV von einem Gerät mit Android, Chrome OS, iOS oder Windows fernsteuern. Eine Razer-App erweitert die Bedienung auf Sprach- und Gestensteuerung.
In der Größe erinnert Forge TV zudem an Amazons Fire TV. Es nutzt einen Qualcomm Snapdragon 805 als Prozessor und dessen Adreno-420-Grafik. 2 GByte RAM und 16 GByte Speicher sind eingebaut. An Anschlüssen stehen ein HDMI sowie ein rückseitiger USB 3.0 zur Verfügung.
Für Multiplayer-Android-Spiele werden bis zu vier Controller unterstützt. Zusätzlich ermöglicht Forge TV Spiele-Streaming, und zwar nicht nur wie Nvidias Shield einiger spezieller Titel, sondern jedes beliebigen, das auf einem DirextX-9-fähigen PC mit AMD- oder Nvidia-Grafik läuft. Dazu dient Razer Cortex Stream, eine neue Funktion von Razers Spiele-Launcher-Software. Razer verspricht im Streaming-Betrieb 1080p-Auflösung mit 60 fps, die CES-Demo setzte allerdings einige Male aus. Theoretisch könnte diese Funktion einen Mittelklasse-PC, der überdies ein Zimmer weiter steht, zur mit dem Fernseher verbundenen Konsole machen.
Als Extra gibt es eine speziell für Forge TV konzipierte Funktastatur namens Turret samt einer an die Razer Orochi erinnernden Maus. Die Tastatur lässt sich per Bluetooth oder 2,4-GHz-Funk anbinden. Die für Spiele optimierte Maus haftet magnetisch am zugehörigen Mauspad.
Bisherige Android-Konsolen erwiesen sich überwiegend als Enttäuschungen. Die Ouya beispielsweise, die auch in Deutschland für 119 Euro angeboten wird, leidet unter schlechtem Support, und Käufer bemängeln zudem Updatepolitik, Spieleangebot und -preise sowie stark schwankende Qualität der als teures Zubehör angebotenen Controller. Zumindest letzteres Problem dürfte Razer als bekannter Zubehöranbieter kaum bekommen.
[mit Material von Scott Stein, News.com]
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