Alibaba hat Microsoft in einer gemeinsamen Absichtserklärung Unterstützung im Kampf gegen Raubkopien zugesagt. Es ergreift auf seinen Plattformen Taobao und Tmall.com Maßnahmen, um den Verkauf von Produktfälschungen zu verhindern, und entfernt erkennbar falsche Produkte. Außerdem erleichtern Alibaba und seine Tochtergesellschaften wie Alipay denjenigen Kunden die Kontaktaufnahme mit Microsoft, die irrtümlich gefälschte Software gekauft haben.
Weiter planen die beiden Partner Maßnahmen, um gemeinsame Kunden aufzuklären sowie ihr Bewusstsein für das Problem zu schärfen. Auf Alibabas E-Commerce-Plattformen und in seinem Bezahldienst soll darauf hingewiesen werden, dass der Einsatz von Raubkopien nicht nur illegal, sondern auch eine Gefahr für persönliche Daten und Privatsphäre ist.
Der in Microsofts Rechtsabteilung für China zuständige Tim Cranton erklärt, das Unternehmen bemühe sich zusammen mit Alibaba um besseren Datenschutz für Verbraucher und Firmen, den Schutz Geistigen Eigentums sowie eine sicherere Online-Landschaft. „Microsoft strebt an, Kunden vor Downloads oder Käufen unechter Software zu schützen, die sie Spyware, Malware und Viren aussetzt, die Computerabstürze und Netzwerkversagen, Verlust persönlicher Daten und Fremdzugriffe auf Firmengeheimnisse zur Folge haben können. Zusätzlich profitieren legale Firmen und Erfinder in China von einem sichereren, robusteren E-Commerce-Markt, der Geistiges Eigentum schützt.“
„Die Alibaba Group nimmt das Problem des Diebstahls Geistigen Eigentums sehr ernst, und wir arbeiten ständig mit Partnern und Rechteinhabern an seinem verbesserten Schutz auf unseren Plattformen, um effizient gegen Fälschungen vorzugehen“, kommentierte für den chinesischen Konzern Ni Liang, Senior Director für die Sicherheit. Die Zusammenarbeit der beiden Firmen geht bis ins Jahr 2007 zurück, als Microsoft und Ali Software einen gemeinsamen Informationsdienst für kleine und mittlere Unternehmen einrichteten.
Dass die Firmen auch in eigenem Interesse und nicht nur zum Schutz des Kunden agieren, dürfte besonders im Fall von Microsoft offensichtlich sein, dem es um entgangene Lizenzgebühren geht. Aber für die seit Herbst in den USA börsennotierte Alibaba Group steht nicht weniger auf dem Spiel. Skeptiker hatten die Zahl der Fälschungen insbesondere auf Alibabas beliebter Site Taobao lange als Hindernis für einen IPO gesehen. Bis 2013 stufte beispielsweise das US Office of Trade Representatives Taobao noch als „berüchtigten“ Umschlagplatz für Produktfälschungen und Nachbauten ein.
Aus diesem Grund hat Alibaba in den letzten zwei Jahren rund eine Milliarde Yuan (132 Millionen Euro) ausgegeben, um Fälschungen von seinen E-Commerce-Plattformen fernzuhalten. Rund 90 Millionen Artikel verschwanden, wie es im Dezember bilanzierte.
Taobao ähnelt Amazons Marketplace oder auch Ebay: Händler können dort selbst Artikel anlegen, die sie verkaufen möchten. Bei der Vielzahl der Händler ist es dem Plattformanbieter so gut wie unmöglich, jeden Artikel zu überprüfen, zumal Fälschungen ja überwiegend für das Original ausgegeben werden und sich die Echtheit kaum verifizieren lässt.
[mit Material von Aimee Chanthadavong, ZDNet.com]
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