Samsung hat angeblich den Auftrag für die Herstellung des Prozessors erhalten, der Apples Watch antreiben wird. Das berichtet die nicht immer verlässliche Digitimes aus Taiwan. Ihren Quellen zufolge soll Samsung monatlich 3000 bis 4000 12-Zoll-Wafer im 28-Nanometer-Verfahren herstellen. Der Start der Uhr sei für März 2015 geplant.
Samsung habe somit zumindest für die erste Generation der Apple Watch den Vorzug vor Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) erhalten, schreibt Digitimes. Bei einer zweiten Generation könne sich das ändern. Für diese wird eine Prozessorfertigung mit unter 20 Nanometern Strukturbreite im FinFET-Verfahren erwartet.
Ein Rückgriff auf 28-Nanometer-Technik für die erste Generation würde einen Rückschritt gegenüber dem Apple A8 im iPhone 6 bedeuten, der von TSMC in 20 Nanometer gefertigt wird. Als Grund kommen Sparzwang oder auch mangelnde Herstellungskapazitäten in Frage. Ein Wafer kann ein Dutzend, aber auch mehrere hundert Chips ergeben. Digitimes zufolge rechnen Analysten mit nur etwa 10 Millionen verkauften Apple-Watch-Exemplaren im ersten Jahr. Andere Spekulationen hatten das Drei- bis Vierfache angesetzt.
Der Samsung-Prozessor werde Teil eines von Apple als S1 bezeichneten System-in-Package (SiP) sein, das auch DRAM, NAND-Flash und ergänzende Chips enthalte, heißt es weiter. Das SiP-Modul setze Advanced Semiconductor Engineering (ASE) aus den Einzelbauteilen zusammen.
Einen US-Start der Uhr im März hält auch 9to5Mac für wahrscheinlich, das von ersten Schulungsmaßnahmen fürs Personal von Apple Stores berichtet. Sie finden für die US-Stores angeblich zwischen 9. und 16. Februar in Cupertino statt.
Eine vergleichsweise konkrete Neuigkeit zur Apple-Uhr gibt es bei Mashable zu lesen. Es konnte auf der CES in Las Vegas einen aus China stammenden Nachbau zum Preis von 27 Dollar erstehen – wenn man denn von einem Nachbau sprechen kann, da das Original noch nicht erscheinen ist. Immerhin gelang mit dem Imitat ein Pairing mit einem iPhone 6, und die Uhr konnte auch Telefongespräche abwickeln sowie Musik abspielen.
Apple hat bisher nur einen Startpreis von 349 Dollar genannt, als es seine Smartwatch zusammen mit den iPhone-6-Modellen am 9. September 2014 enthüllte. Damals sprach es auch von einem Marktstart „Anfang 2015“. Die intelligente Armbanduhr wird in drei Ausführungen (Standard, Sport und Edition) und zwei Größen mit unterschiedlichen Armbändern erhältlich sein. Insgesamt soll es 22 Varianten geben, manche davon deutlich teurer. In dem Gehäuse mit abgerundeten Ecken sitzt eine kratzfeste Schutzscheibe aus Saphirglas – ausgenommen nur das gewichtsoptimierte Sportmodell. Die Apple Watch aktiviert sich automatisch, wenn der Träger das Handgelenk hebt. Über den Sprachassistenten Siri lassen sich Apps und Bilder anzeigen, ein Kontakt anrufen oder Nachrichten versenden. Außerdem enthält die Uhr einen Puls- und einen Beschleunigungssensor, so dass sie als Fitness-Tracker genutzt werden kann. Über ein GPS-Modul verfügt sie nicht.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die vermutlich kurze Akkulaufzeit. Apple selbst erwartet, dass Watch-Besitzer die Uhr täglich aufladen müssen. 9to5Mac zufolge wurde aber gerade das drahtlose Laden der Uhr in den Feinarbeiten der letzten Monate noch entscheidend verbessert, um diesen Nachteil zumindest abzuschwächen.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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