Die Bitcoin-Wechselbörse Bitstamp hat trotz des Verlusts von bis zu 19.000 Bitcoins im Wert von über 4 Millionen Euro wieder den Betrieb aufgenommen. Der Handel war ohne Vorwarnung am 5. Januar zeitweise ausgesetzt worden, um den Vorfall zu untersuchen, was zu Panik bei einigen Anlegern führte.
Nach der Schließung von Mt Gox Ende 2013, das ebenfalls einem Hackerangriff zum Opfer fiel, war Bitstamp zu einer der größten Wechselbörsen weltweit aufgestiegen. CEO Nejc Kodric teilt mit, nach der kurzen Auszeit sei das Angebot „besser denn je.“ Der Vorfall habe nur „einen Bruchteil von Bitstamps gesamten Bitcoin-Reserven“ betroffen. Die meisten befänden sich in „kalten“ statt „heißen“ Wallets, werden also offline gehalten, um Angriffe darauf unmöglich zu machen.
Die Nutzer lässt Kodric wissen, dass in der Woche offline die Sicherheitsprotokolle verschärft, die Website neu aufgesetzt und das Backend-System sicherer konzipiert wurden. Nach dem Vorfall habe man sichere Backups genutzt, um die Systeme auf neuer Hardware aufzusetzen. „Dadurch konnten wir das Beweismaterial für eine vollständige forensische Untersuchung des Verbrechens erhalten.“
Weiter heißt es: „Wir haben die Zeit auch genutzt, um eine Reihe neuer Sicherheitsmaßnahmen und -protokolle zu implementieren, sodass die Kunden Bitstamp weiter vertrauen können. Auch wenn wir Ihnen somit einige Tage unsere Dienste nicht zur Verfügung stellen konnten, glauben wir, dass diese Vorsichtsmaßnahmen im Interesse der Kunden sind.“ Konkret wurden Multi-Signature Wallets mit BitGo-Technik eingeführt. Die Hardware wurde gewechselt, und seine Clouddienste führt Bitstamp nun auf der Plattform von Amazon Web Services aus.
Um die Kunden für den einwöchigen Ausfall zu entschädigen, verzichtet Bitstamp bis 17. Januar 2015 auf alle Servicegebühren. Kodric bedankte sich in seinem Schreiben auch beim eigenen Team für die intensive Arbeit und beim Hauptinvestor Pantera Capital für dessen Unterstützung. Bitstamp gilt als derzeit drittgrößte Bitcoin-Wechselbörse, bei der etwa sechs Prozent aller weltweiten Transaktionen durchgeführt werden.
Ein wichtiger Schritt für Bitcoin war in den USA vergangenen Sommer die Anerkennung durch die Bundesbehörde Federal Election Committee (FEC) als Mittel für Parteispenden. Allerdings müssen die Parteien Bitcoin umgehend in Dollar konvertieren und dürfen die Währung nicht für Zahlungen verwenden.
Die Akzeptanz von Bitcoin hat 2014 weltweit drastisch zugenommen. Es gibt erste Geldautomaten für den Umtausch, manche Kasinos nehmen Bitcoin-Zahlungen entgegen – und auch Ebay lässt in den USA sowie in Großbritannien kleinere Bitcoin-Transaktionen zu. Das MIT in Boston experimentiert sogar mit campusweiten Bitcoin-Bezahlmöglichkeiten.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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