Facebook-CEO Mark Zuckerberg hat im Oktober 2014 angeblich mit Xiaomi über eine Investition verhandelt. Er habe sich persönlich mit dessen CEO Lei Jun zu einem Abendessen getroffen, um über die Möglichkeit eines Einstiegs von Facebook zu sprechen, letztlich sei aber nichts daraus geworden, berichtet Reuters mit Verweis auf anonyme Quellen.
Die Gespräche fanden im Vorfeld von Xiaomis Finanzierungsrunde statt, die letztlich mehr als eine Milliarde Dollar brachte. Lei Jun soll vor allem aufgrund von befürchteten negativen politischen Folgen vor einer Partnerschaft mit Facebook zurückgeschreckt sein. Schließlich ist Xiaomi als Android-Smartphone-Hersteller auf eine gute Beziehung zu Google angewiesen.
Dabei sei es nicht um eine große Summe gegangen, schreibt Reuters weiter. Vielmehr hätten beide Firmen Interesse gehabt, die Bekanntheit ihrer Marken zu erhöhen. Xiaomi ist zwar in China Marktführer, aber in westlichen Märkten noch weitgehend unbekannt, was einer Expansion im Weg steht. Und Facebook wird in China zwar seit 2009 zensiert, CEO Zuckerberg hat aber offenbar die Hoffnung auf eine Expansion in das bevölkerungsreichste Land der Erde noch nicht aufgegeben.
Vor allem dank der großen Käuferzahlen in China ist Xiaomi schon zum drittgrößten Smartphone-Hersteller weltweit aufgestiegen. 2014 setzte es 61 Millionen Smartphones ab. Seine Expansionspläne führten es bisher in Länder wie Indonesien und Indien; für dieses Jahr strebt es beispielsweise einen Eintritt in den brasilianischen Markt an. In entwickelte Märkte wagt es sich bisher nicht, weshalb sich das ebenfalls aus China stammende Lenovo Hoffnungen macht, zur Nummer drei weltweit aufzusteigen und gar die Führenden, Apple und Samsung, herauszufordern. Schließlich verfügt es mit dem Kauf von Motorola über eine bekannte Smartphone-Marke.
Neben der Bekanntheit sind es wiederkehrende Kopiervorwürfe, die einem Vorstoß Xiaomis in entwickelte Märkte entgegenstehen. Insbesondere Apple in Person von Designchef Jony Ive sieht Xiaomis Konzepte als „Diebstahl“ an. In Indien zog sich Xiaomi im Dezember temporär aus dem Markt zurück, nachdem es von Ericsson verklagt worden war und ein Gericht in Delhi ein Verkaufsverbot verhängte.
Durch die Finanzierungsrunde vom Dezember ist Xiaomi zum wertvollsten aller mit Risikokapital finanzierten Start-ups aufgestiegen. Es sicherte sich 1,1 Milliarden Dollar auf Basis eines angenommenen Firmenwerts von 45 Milliarden Dollar.
Für Donnerstag dieser Woche hat der chinesische Hersteller eine Pressekonferenz angekündigt. Es wird dort offenbar ein neues, besonders dünnes Smartphone-Spitzenmodell vorstellen.
[mit Material von Aloysius Low, News.com]
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