Facebook hat für den heutigen Mittwoch den Start einer App namens Facebook at Work für Android und iOS angekündigt. Das berichtet das Wall Street Journal vorab; eine Pressemeldung ist noch nicht verfügbar. Ihm zufolge enthält die firmenorientierte Version des Sozialen Netzwerks weder Werbung, noch werden Anwenderdaten gespeichert oder Nutzerverhalten getrackt.
Dass Facebook an einer Business-Plattform mit diesem Namen arbeitet, war im November 2014 bekannt geworden. Professionelle Nutzer sollen damit mit Kollegen und Geschäftskontakten kommunizieren und gemeinsam an Dokumenten arbeiten können. In Form einer Web- und Mobile-App macht sie laut WSJ E-Mail in der Firmenkommunikation überflüssig – insbesondere durch eine Groups-Funktion, die schier endlose, unübersichtliche E-Mail-Fäden ablösen soll.
Die Zeitung zitiert Aussagen des Herstellers, die App sei noch in einem frühen Stadium. Grundsätzlich sei die Oberfläche dem regulären Facebook sehr ähnlich, was aufgrund dessen Vertrautheit einen Vorteil darstelle.
Langfristig soll der Dienst wohl durch Abogebühren Umsatz bringen. Im Bereich der Sozialen Netze für Firmen kommt Facebook allerdings etwas spät und muss sich mit etablierten Konkurrenten wie Salesforce Chatter oder Microsoft Yammer auseinandersetzen. Letzteres bindet Microsoft seit der Übernahme 2012 immer enger in seinen Produktkanon einschließlich der in Firmen omnipräsenten Office-Suite ein. Das WSJ erinnert daneben auch an IBM Connections und das kürzlich mit rund einer Milliarde Dollar bewertete Kollaborationswerkzeug Slack.
Die „Facebook at Work“-Apps für Android und iOS können nur Mitarbeiter einer Handvoll Firmen herunterladen, die für Facebook erste Tests durchführen. Wann eine öffentlich zugängliche Version erscheinen wird, ist unklar. Facebook zufolge ist ein Team in London für die Apps verantwortlich.
Laut Financial Times verwenden Facebooks Angestellte die Plattform schon länger im Rahmen ihrer täglichen Arbeit. Da habe der Gedanke nahe gelegen, diese auch anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen, hieß es im November. Seit 2013 arbeite Facebook ernsthaft an der Umsetzung der Pläne.
Um in Unternehmen Fuß zu fassen, muss Facebook zunächst deren Vertrauen gewinnen. Gerade hierzulande erntete Facebook häufig wegen seiner Datenschutzbestimmungen und Privatsphäre-Einstellungen Kritik. An der jüngsten Änderung der Datenschutzbestimmungen wurde etwa bemängelt, dass sie dem Unternehmen die Möglichkeit gebe, Werbung stärker zu personalisieren.
Was die Sicherheit angeht, kann man Facebook jedoch nicht viel vorwerfen. Nach den NSA-Enthüllungen durch Edward Snowden kündigte es im Juni eine unternehmensweite Verschlüsselung an, die Datenverkehr zwischen Rechenzentren einschließt. Zudem beschäftigt es vier Security-Teams – je eins für technische Sicherheit, Sicherheitsinfrastruktur, Website-Integrität und Nutzersicherheit.
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