Brite als Gründer der Hackergruppe CyberCaliphate identifiziert

Die britische Regierung hat offenbar den Gründer der Hackergruppe CyberCaliphate identifiziert, die der Terrororganisation Islamischer Staat nahestehen soll und Anfang der Woche die Kontrolle über das Youtube- und Twitter-Konto des US Central Command (Centcom) übernommen hatte. Es handelt sich um den 20-jährigen Briten Junaid Hussain. Das berichtet die Agentur Reuters unter Berufung auf der Regierung nahestehende Quellen und Sicherheitskreise.

Das Youtube-Konto von Centcom zeigte zwischenzeitlich zwei Propaganda-Videos von IS. Auf Twitter veröffentlichten die Hacker im Namen des Centcom Fotos und Links zu einem Eintrag auf Pastebin, der wiederum Links zu angeblich aus dem Netzwerk der Behörde gestohlen Dateien enthalten soll. “Wir sind in Eure Netzwerke und persönlichen Geräte eingebrochen und wissen alles über Euch”, schrieben die Hacker. “IS ist bereits hier, wir sind in Euren PCs, in jeder Militärbasis.”

Die Hackergruppe CyberCaliphate ist für den Angriff auf das Twitter-Konto des US Central Command verantwortlich (Bild: ZDNet USA/Twitter).

Die Ermittler gehen nun davon aus, dass Hussain auch der Anführer der Gruppe ist. Eine persönliche Beteiligung an dem Angriff auf die Social-Media-Konten des Zentralkommandos der US-Streitkräfte konnte ihm dem Bericht zufolge aber bisher nicht nachgewiesen werden. Hussain soll zudem unter dem Pseudonym „Abu Hussain al Britani“ ein Twitter-Konto betreiben, das im Zusammenhang mit anderen Cyberangriffen der Hackergruppe benutzt wurde.

Darüber hinaus ist Hussain laut Reuters einschlägig vorbestraft. Für mehrere Hackerangriffe wurde er 2012 zu sechs Monaten Haft verurteilt. Hussain hatte das Adressbuch des früheren Premierminister Tony Blair erbeutet und veröffentlicht. Zudem war der damals 17-jährige Hussain 2012 ein führendes Mitglied der Hackergruppe TeamPoison, die ein Jahr zuvor die Anti-Terrorismus-Hotline der Metropolitan Police angegriffen hatte. Der aus Birmingham stammende Mann bekannte sich in beiden Fällen für schuldig.

Wo sich Hussain derzeit aufhält, ist unklar. Britischen Medienberichten zufolge soll er nach der Verbüßung seiner Haftstrafe in Großbritannien nach Syrien gereist sein. Nach Auskunft seiner britischen Ehefrau wurde Hussain dort in der vergangenen Woche bei einem Drohnenangriff getötet.

[mit Material von Tom Jowitt, TechWeekEurope]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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