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Studie: Start-up-Förderung übertrifft Niveau der Dotcom-Ära

Im vergangenen Jahr gaben US-Investoren insgesamt 47,3 Milliarden Dollar für die Förderung von Start-ups aus. Das entspricht einem Niveau wie zu Hochzeiten der Dotcom-Ära, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von CB Insights hervorgeht. Demnach wurde sogar erstmals der Wert des Jahres 2001 übertroffen, in dem sich die Fördersumme auf 36,2 Milliarden Dollar belief.

Die Ausgaben von 2014 verteilten sich auf 3617 Investitionen. Eine solche Anzahl wurde zuletzt 2009 erreicht. Das Wachstum ist dem Bericht zufolge vor allem auf sogenannte „Mega-Finanzierungsrunden“ mit jeweils über 500 Millionen Dollar zurückzuführen. So kassierte der Fahrdienstvermittler Uber 1,2 Milliarden Dollar Wagniskapital und der Messaging-Dienst Snapchat immerhin noch 485,6 Millionen Dollar. Allein im Dezember erhielten Start-ups 7,1 Milliarden Dollar.

Die Gesamtfördersumme erhöhte sich 2014 gegenüber dem Vorjahr um 62 Prozent. Hauptnutznießer im Techniksektor waren Mobile-Unternehmen, deren Förderung sich im letzten Quartal auf 3 Milliarden Dollar mehr als verdoppelte.

Während neugegründete Firmen Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die sie zu verkaufen hoffen, greifen sie gerne auf eine externe Finanzierung zurück, um laufende Kosten für Personal und Marketing zu decken. Viele wenden sich dazu an Wagniskapitalgesellschaften, die diese Kosten übernehmen, um dann später am Gewinn beteiligt zu werden.

Jetzt warnen einige Investoren jedoch vor einer ähnlichen Entwicklung, die zum Platzen der Dotcom-Blase Anfang des 21. Jahrhunderts beigetragen hat. „Ich glaube, dass das Silicon Valley als Ganzes, oder sowohl die Venture-Capital- als auch die Start-up-Gemeinschaft, aktuell ein extrem großes Risiko eingeht, das seit 1999 beispiellos ist“, sagte Bill Gurley, Partner bei Benchmark Capital, dem Wall Street Journal im September.

Der bekannte Investor und Netscape-Mitgründer Marc Andreessen pflichtete bei, dass Unternehmen hinsichtlich ihrer Finanzierungen vorsichtiger sein sollten. Zugleich betonte er aber, dass er keine neue Technik-Blase voraussehe. Sein Unternehmen Andreessen Horowitz war 2014 die zweitaktivste US-Investmentfirma nach New Enterprise Associates. Im Oktober sagte Andreessen auf der Salesforce-Konferenz Dreamforce in San Francisco, die Branche befinde sich aktuell mitten in der „Schaffung einiger unglaublich wichtiger, maßgeblicher und erfolgreicher Technikunternehmen.“

Auch in Europa erreichte die Start-up-Förderung 2014 ein Zehnjahreshoch. Laut einer Studie von Dow Jones VentureSource vom Juli erhielten europäische Start-ups im zweiten Quartal 2,1 Milliarden Euro Wagniskapital. Es ist der höchste Betrag seit dem dritten Quartal 2001. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Summe um 17 Prozent – gegenüber dem Vorquartal sogar um mehr als 40 Prozent. Auch der durchschnittliche Investitionsbetrag erreichte mit 2,7 Millionen Euro einen neuen Höchststand.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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