Galaxy: Samsung verabschiedet sich von Qualcomm-Prozessoren

Samsung will in der nächsten Generation seiner Galaxy-S-Smartphones eigene Chips anstelle von Qualcomm-Prozessoren verbauen. Das berichtet Bloomberg und beruft sich auf gut informierte Quellen. Als Grund für Samsungs Entscheidung gaben die Informanten Überhitzungsprobleme an, die sich bei Tests von Qualcomms neuem Chip Snapdragon 810 zeigten.

Weder Qualcomm noch Samsung waren zu einer Stellungnahme bereit. Während der Aktienkurs Qualcomms nachgab, konnte Samsung zulegen. Als weltweit führender Smartphonehersteller zählte Samsung bislang zu den besten Kunden des US-amerikanischen Chipherstellers.

Reuters führt die Aussagen von Analysten an, nach denen Snapdragon 810 mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen hat, die nicht rechtzeitig bis zur Einführung von Samsungs nächstem Galaxy S behoben werden könnten. Als Galaxy S6 wird es der koreanische Hersteller wahrscheinlich schon zum Mobile World Congress Anfang März vorstellen. Die Analysten sehen Samsung unter Druck, mit seinem neuen Flaggschiff-Smartphone nicht zu enttäuschen, wenn es nicht den Verlust weitere Anteile im globalen Smartphonemarkt riskieren will.

Andere Hersteller wie LG und Xiaomi hingegen planen weiterhin den Einsatz des 2 GHz schnellen 64-Bit-Prozessors Snapdragon 810, der über insgesamt acht Rechenkerne und die GPU Adreno 430 verfügt. Xiaomi will den Chip im Mi Note Pro verbauen, seinem größten und teuersten Smartphone. LG bekräftigte gegenüber Bloomberg seine Absicht, zum Ende dieses Monats sein G Flex 2 mit dem Qualcomm-Prozessor einführen zu wollen. „Es wird keine Probleme mit dem G Flex 2 geben“, versicherte das Unternehmen. „Wir stellen mit allen Mitteln sicher, dass es nicht zu einer Überhitzung kommt.“

Samsung hingegen will beim Galaxy S6 auf besonders leistungsstarke Chips aus eigener Produktion setzen. Schon zuvor hatte es in Varianten seiner Geräte wie dem Galaxy S5 auch eigene Exynos-Prozessoren eingesetzt, aber doch überwiegend auf Qualcomms Snapdragon-Chips zurückgegriffen. Mit dem verstärkten Einsatz eigener Prozessoren in seinen Volumenmodellen könnte Samsung außerdem seine Chipsparte stärken, die 15 Milliarden Dollar für ein neues Werk außerhalb von Seoul investiert.

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ZDNet.de Redaktion

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