Facebook hat eine neue Initiative gestartet, um seinen News Feed aufzuräumen. Er baut neue Funktionen in sein Social Network ein, die es Nutzern erleichtern, Falschmeldungen als solche zu kennzeichnen. Diese sollen dann seltener im News Feed auftauchen, wie das Unternehmen in einem Blogbeitrag erklärt.
Zugleich stellt Facebook aber klar, dass es die Falschmeldungen nicht löschen, selbst keine Inhalte überprüfen und auch keine Urteile darüber fällen wird. Mit dem Crowdsourcing-Ansatz umgeht es also mögliche Zensurvorwürfe. Als sogenannte Hoaxes definiert es Spam, der Betrugsversuche oder irreführende Nachrichten enthält und zahlreiche Kommentare generiert, die darauf hinweisen, dass der Inhalt falsch ist.
Neuerdings wird eine Auswahloption für Falschmeldungen angezeigt, wenn der Nutzer einen Eintrag aus seinem Feed entfernt. Als Grund für die Löschung kann er dann angeben, dass es sich um einen absichtlichen Fake handelt. Als weitere Antworten auf die Frage „Was ist falsch an diesem Eintrag“ stehen zur Auswahl, dass er „belästigend und geschmacklos“ oder „pornografisch“ ist, „den eigenen Ansichten widerspricht“ oder „Gewalt oder Leid an Mensch oder Tier verherrlicht“.
Facebook zufolge werden betrügerische oder bewusst irreführende Einträge zweieinhalbmal so oft von Nutzern gemeldet wie Links zu anderen Nachrichtenbeiträgen. Künftig berücksichtigt der News Feed, wenn viele Anwender einen Eintrag als falsch markiert oder gelöscht haben. Das bedeutet, dass solch ein Beitrag mit einem Link, Bildern, Videos oder Statusupdates in der Folge weniger häufig im News Feed erscheint.
Außerdem fügt Facebook häufig von Nutzern als Falschmeldung gekennzeichneten Einträgen einen entsprechenden Hinweis hinzu. Dieser kann beispielsweise lauten: „Viele Leute auf Facebook haben berichtet, dass diese Nachricht Falschinformationen enthält.“ Auf diese Weise sollen andere Anwender frühzeitig gewarnt werden.
Bei Tests hat das Social Network nach eigenen Angaben herausgefunden, dass Nutzer humoristische oder klar als Satire gekennzeichnete Inhalte eher selten melden. „Diese Art von Inhalten sollten von dem Update nicht betroffen sein.“ Dasselbe gelte für den Großteil der auf Facebook vertretenen Verlage.
Die hinter dem Update stehenden Absichten mögen ehrenwert sein, allerdings geht Facebook damit einen Balanceakt ein. Bestimmte Gruppen könnten das neue System ausnutzen, um ihnen unliebsame Nachrichten als Falschmeldungen zu markieren. Das betrifft beispielsweise politische, wissenschaftliche oder religiöse Beiträge.
Update von 18.25 Uhr: Inzwischen hat Facebook mitgeteilt, dass es bei auftretenden Anomalien, etwa wenn vermehrt bestimmte Artikel einer als seriös geltenden Nachrichtensite von Nutzern als Falschmeldung deklariert werden, im Einzelfall doch nachprüfen will. Damit versucht das Unternehmen, einem Missbrauch der neuen Funktion entgegenzuwirken.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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