Der Cloudspeicherdienst Box hat im zweiten Anlauf einen erfolgreichen Börsengang hinter sich gebracht. Mit einem Ausgabepreis von 14 Dollar übertraf er die angestrebten 13 Dollar und erzielte einen Erlös von 175 Millionen Dollar. Am ersten Handelstag schnellte der Kurs sogar noch um 66 Prozent auf 23,23 Dollar je Aktie, was einer Unternehmensbewertung von 2,7 Milliarden Dollar entspricht.
Das 2005 von CEO Aaron Levie und Finanzchef Dylan Smith gegründete Unternehmen beschäftigt inzwischen fast 1000 Mitarbeiter. Diese sind überwiegend im Silicon Valley tätig, aber auch in Verkaufsbüros in San Francisco und London. Box plant eine weitere internationale Expansion in Europa und bald auch in Asien.
Im Dezember 2014 zählte der Speicherdienst über 32 Millionen registrierte Nutzer in 200 Ländern und Regionen sowie mehr als 44.000 zahlende Geschäftskunden. Zwischen August und Oktober registrierte Box zudem mehr als 4 Milliarden „Interaktionen“ mit auf seinen Servern gespeicherten Daten. Laut Box nutzen 97 Prozent der Fortune-500-Unternehmen seine Dienste.
Box enthüllte schon im März 2014 Pläne für einen Börsengang, verschob ihn dann aber wieder in der Hoffnung auf bessere Marktbedingungen. Eine zwischenzeitliche Finanzierungsrunde im Juli 2014 spülte 150 Millionen Dollar in seine Kasse. Das entsprach bereits einer Bewertung von 2,4 Milliarden Dollar, die es mit seinem Kurssprung jetzt sogar noch übertreffen konnte.
„Es ist ist eine Erleichterung“, zitiert Bloomberg Box-Chef Levie. „Wir haben zehn Monate daran laboriert, bevor wir es endlich durchziehen konnten.“
Box ist in einem stark wachsenden, aber zugleich hart umkämpften Markt tätig, der von beständig sinkenden Speicherpreisen geprägt ist. Einen starken Rivalen hat es in Dropbox, das sich zwar stärker an private Verbraucher wendet, aber in Unternehmen ebenfalls erfolgreich Fuß fassen konnte. Den Markt mischen außerdem finanzstarke Konzerne wie Amazon und Microsoft mit preisaggressiven Angeboten auf.
Der Speicherdienst fährt noch immer Verluste ein, konnte sie jedoch verringern und zudem im Jahresvergleich ein Umsatzplus von 80 Prozent melden. CEO Levie wies immer wieder auf das unterschiedliche Geschäftsmodell von Box hin, das oft missverstanden werde. Er stellte vor allem die steigenden und wiederkehrenden Einnahmen durch Abonnementdienste heraus, die mit Enterprise-Kunden erzielt werden. Von den Angeboten überzeugen ließen sich bereits Konzerne wie Toyota und General Electric.
Um sich vom Mitbewerb abzuheben, bietet Box für seinen Cloudspeicherdienst zusätzliche Services. Das Ökosystem rund um den Speicherdienst umfasst beispielsweise Dienste wie Box Notes, ein webbasiertes Werkzeug für Notizen. Die App Box View wiederum ist in der Lage, auf Box abgelegte Dokumente in der Cloud anzuzeigen. Box betreibt zudem Programme, die Firmen bei der Schaffung von maßgeschneiderten Anwendungen und anpassbaren Sicherheitsfeatures unterstützen.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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