Apple hat ein Patent auf ein Verfahren zugesprochen bekommen, um Rechte an digitalen Inhalten vom Download zu trennen – also eine Möglichkeit zu schaffen, um Inhalte – vor allem Musik und Filme – von einem Endgerät auf ein anderes zu übertragen. Der Antrag stammt von Ende Dezember 2011.
Das im Antrag beschriebene System lässt an AirDrop denken, einem drahtlosen Übertragungssystem für Macs, iPhones und iPads. AirDrop kann allerdings ausschließlich für nicht kopiergeschützte Inhalte genutzt werden.
Das Konzept würde eine Weitergabe an andere Anwender ermöglichen, die über die nötigen Rechte verfügen, die Inhalte also theoretisch auch selbst herunterladen könnten. Eine Übertragung von Gerät zu Gerät ist Apple zufolge üblicherweise schneller, was etwa bei hochauflösenden Filmen mit 6 GByte Volumen durchaus relevant sein kann. Im Zeitalter von abobasierten Streamingdiensten mit Zugriffsrechten für ganze Film- und Musikbibliotheken ist dies sicher keine fern liegende Überlegung.
Zugleich würde das Verfahren in Situationen greifen, in den ein Anwender das Recht hat, etwa eine bestimmte Zahl Kopien eines gekauften Films, Buchs oder Musikstücks weiterzugeben. In dieser Hinsicht wären ganz neue Geschäfts- und Lizenzmodelle denkbar. Die Verbindung der digitalen Rechte mit dem direkten Download jedenfalls halten die Autoren des Patentantrags offenbar nicht mehr für zeitgemäß.
Apple ist in dem Antrag hauptsächlich an der kryptografischen Technik interessiert, die für ein solches System benötigt wird: „Die Systeme und Methoden stellen einem ersten Anwender eine verschlüsselte Kopie eines digitalen Erzeugnisses zur Verfügung und überschreiben die verschlüsselte Kopie, um eine berechtigte Kopie für einen zweiten Nutzer zu generieren. Die ursprüngliche Kopie ist mit einem dem ersten Nutzer zugeordneten Schlüssel versehen und die berechtigte Kopie mit einem, der dem zweiten Nutzer zugeordnet ist.“
Das Apple zugesprochene US-Patent trägt die laufende Nummer 8.934.624. Es gibt natürlich wie üblich keine Garantie, dass Apple die Technik in irgendeiner Weise praktisch nutzen wird.
Für Apple könnte eine solche Weitergabe-Technik bedeuten, dass es bei Musikdiensten und Musikverteilung wieder an Relevanz gewinnt. Nach der Übernahme von Beats Music bemüht es sich derzeit, den Anschluss an abobasierte Musikstreamingdienste wie Spotify herzustellen. Beats Music soll Berichten zufolge dieses Jahr in iOS Einzug halten.
Als Versuch, Raubkopien durch ein legales System zu ersetzen, gilt auch das 2011 gestartete iTunes Match: Anwender können Musikdateien gleich welchen Ursprungs in die Apple-Cloud hochladen und erhalten im Gegenzug Versionen höherer Qualität, soweit verfügbar. Der jährliche Preis für den Clouddienst beträgt 24,99 Euro. Mutmaßlich fließt ein signifikanter Anteil daran an die Rechteinhaber zurück.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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