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Ex-Motorola-Manager: Apple-Kauf verhinderte Fingerabdruckscanner im Nexus 6

Der frühere Motorola-Manager Dennis Woodside hat erklärt, warum das Unternehmen bei der Konzeption des Google Nexus 6 (Marktstart 2014) auf einen Fingerabdruckscanner verzichtet hat. Er gab Apple die Schuld, das den besten Scannerhersteller, Authentec, schon 2012 aufgekauft hatte. Alle anderen Lieferanten seien einfach noch nicht so weit gewesen, sagte Woodside der englischen Zeitung Telegraph.

Demnach sollte der Fingerabdruckscanner ursprünglich ein zentrales Merkmal des Nexus 6 werden. Schließlich hatte Motorola schon 2011 im Smartphone Atrix 4G einen Authentec-Scanner verbaut, konnte also als Pionier gelten. Die für ihn gedachte Stelle an der Rückseite des Nexus 6 wird nun durch das Motorola-Logo abgedeckt. Dass es anders kam als geplant, bereut Woodward nicht: „Das hätte nicht viel Unterschied gemacht.“

Nach dem Verkauf von Motorola an Lenovo war Woodside zum Cloud-Storage-Anbieter Dropbox gewechselt. Das hat ihm zufolge gegenüber früheren Jobs bei Google und Motorola einen großen Vorteil: „Wir versuchen nicht, Anzeigen auszuliefern oder Hardware zu verkaufen.“

Apple zahlte 2012 rund 356 Millionen Dollar für den Biometriespezialisten Authentec. Diese Entscheidung erwies sich letztlich als richtig, wird der Scanner in seinem iPhone (seit dem Modell 5S, 2013) und seinem iPad (seit dem Air 2, 2014) doch allgemein als beste Lösung dieser Art angesehen. Aber die schlechten Kritiken, die die Fingerabdruckscanner von Samsung Galaxy S5 (2014) und HTC One max (2013) einstecken mussten, zeigen auch, dass Motorolas Zurückhaltung der klügere Ansatz war.

Der von Apple genutzte Authentec-Sensor ist zwar zuverlässig, lässt sich aber auch im iPhone 6 noch durch einen gefälschten Fingerabdruck überlisten. Das haben Tests von Lookout Mobile Security im Herbst 2014 ergeben.

Kürzlich legte ein Mitglied des Chaos Computer Clubs nach, das belegte, dass für eine solche Fälschung nur einige gewöhnliche Fotos nötig sind. Für seine Demonstration nutzte Jan Krissler eine Aufnahme von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die bei einer Pressekonferenz entstand, und ergänzte sie mit Informationen von anderen Fotos aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Mithilfe der frei erhältlichen Software VeriFinger entstand ein klarer Abdruck, der sich zur Schaffung einer Fingerattrappe der Bundesministerin eignete. Damit wiederum könnten Sicherheitssysteme überlistet oder auch falsche Fingerabdrücke an einem Tatort hinterlassen werden.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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