Facebook hat mit Facebook Lite eine neue Android-App vorgestellt. Ihre Besonderheit sind die geringe Größe von weniger als einem Megabyte und die Integration des Messengers für Chat, den Facebook aus seiner Haupt-App im vergangenen Jahr ausgelagert hat. Deutsche Nutzer können sie allerdings nicht aus Google Play herunterladen, da sie nur in einer Reihe Entwicklungsmärkten angeboten wird.
Entsprechend hat Facebook die App für 2G-Mobilfunknetze mit geringerer Bandbreite als UMTS (3G) oder gar LTE (4G) optimiert. Es verspricht auch eine kurze Ladezeit und denkt dabei offenbar an Smartphones, die technisch nicht höchsten Anforderungen genügen.
Version 1.0.0.0.0 von Facebook Lite erfordert Android 2.2 oder höher. Das Downloadpaket ist gerade einmal 252 KByte groß.
Die App unterstreicht ein weiteres Mal Facebooks Bemühungen, möglichst viele Menschen zu erreichen und so seine Nutzerbasis auszubauen. In die gleiche Richtung geht das von ihm gestartete Projekt Internet.org, das sich zum Ziel gemacht hat, eine Internet-Grundversorgung auch in entlegene Regionen zu bringen, etwa mit Drohnen. Zu den Unterstützern gehören auch Samsung, Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera und Qualcomm.
Für Internet.org gibt es seit vergangenem Jahr eine eigene Android-App. Ist sie installiert, werden Zugriffe auf von Facebook sowie weitere Internet.org ausgewählte Dienste nicht auf eventuelle Volumenbeschränkungen oder Kosten angerechnet. Diesen Monat konnte Facebook schon melden, dass das Programm in zwei weiteren Ländern für eine kostenlose „Grundversorgung“ zur Verfügung steht. Es sind Ghana, wo das Social Network mit Airtel zusammenarbeitet, und gemeinsam mit Providerpartner Tigo auch Kolumbien.
„Unsere Aufgabe ist es, jeden auf der Welt zu vernetzen. Das schafft man nicht mit einem Dienst, für den man bezahlen muss“, hatte Facebook-CEO Mark Zuckerberg im Dezember in einem Interview gesagt. Auf den Hinweis des Gesprächspartners, dass Nutzer bei Facebook mit ihrer Zeit und ihren persönlichen Informationen bezahlten, ging er anschließend nicht ein. Verbunden mit Kritik an Apples seiner Meinung nach zu teuren Produkten sagte er damals aber auch: „Ich finde es frustrierend, dass viele Leute ein auf Werbung basierendes Geschäftsmodell zunehmend damit gleichsetzen, dass man sich nicht mehr im Einklang mit seinen Kunden befindet.“
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