Google wird in Kürze vier neue Städte benennen, in denen es als Glasfaser-Internet-Provider antritt. Das berichtet das Wall Street Journal: Zwei seiner Quellen haben Atlanta (Georgia), Charlotte (North Carolina), Raleigh-Durham (ebenfalls North Carolina) und Nashville (Tennessee) als die vier zusätzlichen Standorte benannt. Google soll auch schon die lokale Presse zu Ankündigungsveranstaltungen in dieser Woche eingeladen haben.
Zu technischen Daten gibt es natürlich noch keine Angaben, vermutlich wird Google aber Internetanschlüsse mit 1 GBit/s für etwa 80 Dollar im Monat anbieten. Dies ist aktuell der Preis, den es in Kansas City verlangt, wo Google Fiber 2012 erstmals verfügbar wurde. Für insgesamt 120 Dollar monatlich kommt ein Paket mit einer Vielzahl von TV-Sendern hinzu, wiederum deutlich günstiger als bei US-Kabelanbietern üblich. Ein weiterer Tarif bietet gegen die einmalige Zahlung von 300 Dollar – entsprechend den Kosten für einen Glasfaseranschluss – langfristigen Internetzugang mit 5 MBit/s Downstream und 1 MBit/s Upstream. Eine Leistung für mindestens sieben Jahre ist garantiert, und auch dieser Sondertarif schränkt das Datenvolumen nicht ein. Alle Tarife setzen voraus, dass sich ein gewisser Anteil der Bewohner in einer Nachbarschaft – von Google als „Fiberhood“ bezeichnet – für einen Glasfaseranschluss entscheiden.
Google Fiber ist etwa auch in Austin (Texas) und Provo (Utah) verfügbar. Google hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass es weitere Standorte sucht. Bislang konzentriert es sich durchwegs auf Städte mit weniger als einer Million Einwohner. Vor einem Jahr beschäftigte es sich aber auch mit Plänen, die Metropolregionen Salt Lake City (Utah), San Antonio (Texas), Phoenix (Arizona), Portland (Oregon) und San Jose (Kalifornien) zu versorgen.
Mit seinen Auftritten als Zugangsprovider scheint Google weniger die Absicht zu verfolgen, bestehenden Firmen Konkurrenz zu machen. Vielmehr will es offenbar demonstrieren, was technisch und praktisch möglich ist, aufrütteln und als Vorbild zur Nachahmung auffordern – ähnlich wie die Nexus-Smartphone-Reihe als Vorbild für Android-Gerätehersteller intendiert war.
Vor einer Woche hat The Information über ergänzende Pläne Googles berichtet, Mobilfunktarife anzubieten. Das von Google-Manager Nick Fox geleitete Projekt mit dem Codenamen „Nova“ sieht demnach vor, dass Google die Carrier für den Zugang zu ihren Mobilfunknetzen bezahlt. Es wird aber nicht erwartet, dass es noch in diesem Jahr startet. Zusätzlich verweisen Tests im derzeit ungenutztes Funkfrequenzband um 3,5 GHz auf die Absicht hin, mit Kleinzellen-Funkdiensten eine alternative Versorgung zu Mobilfunk in Großstädten zu ermöglichen.
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