Categories: Open Source

Exchange-Alternativen: Domino, Open-Xchange, Zarafa, Zimbra und Co

IBM Domino aka IBM (Lotus) Notes

Geht es um Exchange-Alternativen, dann ist IBM Domino, auch bekannt als IBM Notes, sicher der größte Konkurrent. Wie Microsoft Exchange ist auch Lotus Domino ein kostenpflichtiges Produkt, das eine eigenständige Serverinstallation voraussetzt. Aktuell ist der große Konkurrenzkampf zwischen IBM und Microsoft vor allem durch IBM Verse, den neuen E-Mail-Client von IBM angefeuert worden. Dabei handelt es sich um ein extrem mächtiges Front-End, welches im Hintergrund mit Domino als Serverlösung arbeitet. Der größte Vorteil von Domino ist sicherlich die extreme Flexibilität, was das Entwickeln von Anwendungen betrifft, die auf Domino aufbauen.

IBM Verse wird der neue Client für den großen Exchange-Konkurrenten IBM Domino (Screenshot: IBM).

Nachteil von Domino ist allerdings die komplexe Struktur und der teilweise unübersichtliche Client. Hier scheiden sich die Geister, und IBM wird mit der neuen Client-Anwendung Verse sicher einiges nachlegen. Im Gegensatz zu Microsoft Exchange oder auch den anderen hier vorgestellten Lösungen, lässt sich Domino meistens nicht ohne zusätzliche Hilfe durch externe Berater in Betrieb nehmen. In jedem Fall sollten sich Unternehmen gut überlegen von Exchange zu Domino und umgekehrt zu wechseln. Sollen Daten und Anwendungen übernommen werden, kann es schnell kompliziert und teuer werden. Dazu kommt, dass viele Anwendungen, die mit Domino möglich sind, mit Exchange einfach nicht umsetzbar sind. In diesem Fall müssen Anwendungen neu entwickelt und Anwender neu geschult werden.

Was gibt es noch?

Natürlich gibt es, neben den hier vorgestellten Lösungen, noch zahlreiche weitere, die ähnlich Funktionen bieten, aber teilweise weniger bekannt sind. Communigate Pro ist ein ebenfalls sehr mächtiger E-Mail-Server. Auch diese Lösung ist extrem skalierbar und kann nahezu alle bekannten E-Mail-Clients anbinden.

Wer sich mit dem Thema E-Mail auseinandersetzt, kennt bestimmte noch Hewlett Packard Openmail. Dessen Nachfolger Scalix, bietet ebenfalls E-Mail- und Groupware-Funktionen und ähnlichen Funktionsumfang, wie die anderen hier vorgestellten Lösungen.

Vor allem kleine Unternehmen setzen auf David von Tobit Software, auch die kostenlose Linux-Variante Linux SME bietet einen integrierten E-Mail-Server. Bei dem Server handelt es sich ebenfalls um eine Alternative zu Microsofts Small Business-Server, mit E-Mail-Funktionen. Für große Unternehmen ist das Produkt allerdings eher nicht sinnvoll, da es eher auf kleine und mittelständische Unternehmen zugeschnitten ist.

Fazit

Konkurrenz zu Exchange gibt es haufenweise. Unternehmen müssen sich entscheiden, ob neben Exchange auch Windows gegen Linux ersetzt werden soll, ob auf eine cloudbasierte SaaS-Lösung gesetzt wird, oder auf IBM Domino. Es gibt viele Möglichkeiten Exchange im Unternehmen zu ersetzen. Besonders interessant sind hierbei sicher Zimbra und Zarafa. IBM Domino richtet sich eher an sehr große Unternehmen, bietet dafür aber extrem viele Möglichkeiten.

Bevor sich Unternehmen entscheiden auf den lokalen Exchange-Server zu verzichten, sollte Office 365 als Alternative in Betracht gezogen werden. Die Cloud-Lösung bietet alle Vorteile von Exchange, SharePoint und der Echtzeit-Kommunikation Lync, benötigt aber keinen lokalen Server. Soll es ein eigener Server sein, sind Tests sicherlich sinnvoll. Aktuelle Versionen der Linux-Lösungen lassen sich mittlerweile recht leicht installieren und in Betrieb nehmen. Allerdings wird es hier schnell teuer, wenn der Server nicht mehr funktioniert. Auf dem Markt gibt es sicher mehr Exchange-Experten und –Quellen im Internet die bei Problemen helfen, als Linux-Spezialisten die einen Zimbra oder Zarafa-Server wieder in Gang setzen können.

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ZDNet.de Redaktion

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