Yahoos Suche konnte im Januar weiter Marktanteile auf Kosten von Google gewinnen. Das besagen Statistiken von StatCounter. Erstmals seit Beginn seiner Aufzeichnungen im Jahr 2008 ist Google unter 75 Prozent gefallen. Yahoo ist in den Staaten durch ein Abkommen mit Mozilla im Dezember zur Standardsuche in Firefox geworden.
Mit 74,8 Prozent bleibt die Google-Suche allerdings deutlicher US-Marktführer, vor Microsoft Bing mit 12,4 Prozent und Yahoo mit jetzt 10,9 Prozent. Yahoo konnte sich gegenüber Dezember noch einmal um einen halben Prozentpunkt steigern und erreicht den höchsten Stand seit fünf Jahren. StatCounter-CEO Aodhan Cullen weist darauf hin, dass Vorhersagen somit nicht eingetroffen sind, Firefox-Nutzer würden zurück zu Google wechseln und der Effekt somit schnell verpuffen.
Erneut hat StatCounter auch eine zusätzliche Statistik nur mit US-Nutzern von Firefox erstellt. Dort konnte sich Yahoo von 9,9 Prozent im November auf 28,3 Prozent im Januar steigern. Die Quote der mit Google suchenden Firefox-Nutzer ist gleichzeitig von 81,9 Prozent auf 63,9 Prozent zurückgegangen.
Tatsächlich glaubt das Marktforschungsunternehmen, diese Umstellung sei der einige Grund für die Verschiebung: „Als wir die Firefox-Nutzer aus den US-Daten entfernten, gab es keinerlei Zugewinne für Yahoo oder Verluste für Google mehr“, erklärte Cullen. „Das zeigt, wie wichtig doch die Standardsuche ist und welche Bedeutung der anstehende Such-Vertrag für Safari hat.“
Einem Bericht von The Information zufolge interessieren sich sowohl Microsoft als auch Yahoo für eine Positionierung als Standardsuche in Safari unter iOS. Apple dürfte diese Bewerber seinem direkten Mobil-OS-Konkurrenten Google vorziehen: Bing ist schon seit iOS 7, also seit 2013, die von Apples Sprachassistenten Siri genutzte Suche. 2012 hatte Apple die Google-App Maps als iOS-Standardprogramm durch einen eigenen Kartendienst ersetzt.
Seit Dezember ist eine neue, exklusive Yahoo-Suchseite die Standardsuche in Mozillas Firefox, Version 34. Das Abkommen hat fünf Jahre Laufzeit. Damit beendete Mozilla eine langjährige Suchpartnerschaft mit Google. Von einem weltweit gültigen Partnermodell ist Mozilla abgekommen: In Russland und China setzt es ebenfalls auf lokale Anbieter.
Die Zusammenarbeit mit Yahoo erstreckt sich auf den Desktop- ebenso wie auf den Mobilbrowser. StatCounters Zahlen beschränken sich auf Desktop- und Notebooksysteme, nicht aber auch Mobilgeräte wie Smartphones. Firefox setzten laut StatCounter rund 14 Prozent der US-Desktop-Internetnutzer im Januar ein.
Im Mobilsegment verfügt Google noch über 87,23 Prozent Marktanteil. Yahoo kann hier aufgrund von Firefox‘ geringem Marktanteil kaum hinzugewinnen: 48,05 Prozent der US-Mobilanwender surfen mit der iPhone-Version von Safari, 34,65 Prozent mit Google Chrome. In beiden ist Google die Standardsuchmaschine.
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