Während rund 15.500 HP-Mitarbeiter im abgelaufenen Fiskalquartal im Rahmen eines mehrjährigen Restrukurierungsprogramms ihren Job verloren haben, erhöhte der Konzern die Bezüge von CEO Meg Whitman im selben Zeitraum um elf Prozent. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Börsenpflichtmeldung des Unternehmens hervorgeht, erhielt Whitman für 2014 inklusive Gehalt, Aktienoptionen und Boni 19,6 Millionen Dollar – nach 17,6 Millionen im Vorjahr.
Angesichts der jüngsten Ergebnisse des PC-Herstellers erscheint die Gehaltserhöhung um 2 Millionen Dollar zumindest zweifelhaft. Denn im abgelaufenen Fiskaljahr gingen HPs Umsätze im Jahresvergleich um zwei Prozent zurück, während der Gewinn um ein Prozent schrumpfte. Zugleich sank die Angestelltenzahl von 317.500 auf 302.000 zum 31. Oktober 2014. Die Entlassungen sind Teil eines Fünfjahresplans, der den Wegfall tausender Arbeitsplätze vorsieht, um das internationale Geschäft zu straffen.
HPs Verwaltungsrat ist offenbar der Ansicht, dass Whitmans Bemühungen, eine Kehrtwende bei dem ins Schlingern geratenen Konzern herbeizuführen, langsam Früchte tragen. „Für das Fiskaljahr 2014 hat das Board angesichts des aktuellen Stands unseres Umschwungs entschieden, dass es angemessen ist, Frau Whitman einen Lohn entsprechend des Mittelwerts der als Referenzgruppe dienenden Firmen zu zahlen“, heißt es in der Börsenmitteilung.
Das bedeutet, dass Whitman nun eine ähnliche Vergütung erhält wie die Chefs von HPs Konkurrenzunternehmen. Als Whitman 2011 die Leitung des Konzerns übernahm, erklärte sie sich wie viele andere Führungskräfte im Silicon Valley bereit, für einen symbolischen Dollar Jahresgehalt zu arbeiten. Zusätzlich erhielt die frühere Ebay-Chefin 1,9 Millionen Aktienoptionen, die sie aber erst ausüben darf, wenn der Kurs des Unternehmens 120 Prozent über dem Kurs zum Zeitpunkts ihres Amtsantritts liegt. HP stockte Whitmans mageres Gehalt zudem mit einem Bonus und weiteren Aktienoptionen auf, sodass sie Ende 2012 dennoch auf 15,3 Millionen Dollar kam. Ende 2013 hob der Verwaltungsrat dann Whitmans Jahresgehalt auf 1,5 Millionen Dollar an.
Als Richtwert für Whitmans Arbeit im vergangenen Jahr kann auch der Aktienkurs von HP gesehen werden. Dieser lag zum 31. Oktober 2014 rund 38 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Über eine Gehaltserhöhung und eine großzügige Bonuszahlung konnte sich zuletzt auch IBM-CEO Ginni Rometty freuen. Sie kassierte für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Bonus in Höhe von 3,6 Millionen Dollar und ein um 6,7 Prozent gesteigertes Grundgehalt von 1,6 Millionen Dollar.
Im Geschäftsjahr 2013 hatten die IBM-Manager noch auf ihren Bonus verzichtet. Seitdem hat sich an der finanziellen Situation des Konzerns jedoch nicht viel zum Positiven verändert. Der Umsatz ist seit elf aufeinanderfolgenden Quartalen rückläufig. Mit 92,79 Milliarden Dollar Umsatz im Geschäftsjahr 2014 liegt IBM nur relativ knapp über dem Niveau von 1999, als es 87,55 Milliarden Dollar meldete.
Trotz eines groß angelegten und umstrittenen Aktienrückkaufprogramms ist der Aktienkurs unter Druck. Nach der Veröffentlichung der jüngsten Bilanz verlor das Papier noch einmal 14 Prozent, inzwischen hat sich der Wert aber wieder erholt. Dennoch wurde IBM laut Bloomberg Business News im zweiten Jahr in Folge mit der Negativauszeichnung schlechtester Performer im Dow Jones Industrial Average bedacht.
Wie HP hat auch IBM ein Restrukturierungsprogramm gestartet, mit dem es die Kehrtwende schaffen will. In dessen Rahmen werden in den kommenden Monaten voraussichtlich Tausende Mitarbeiter ihren Job verlieren. Forbes berichtete kürzlich sogar von mehr als 110.000 Entlassungen, was IBM aber als „lächerlich“ zurückwies.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com, und Martin Schindler, silicon.de]
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