Microsoft stellt Sperrbildschirm-App mit Bing-Suche für Android vor

Microsoft Garage hat eine Android-App mit dem sprechenden Namen „Picturesque Lock Screen“ („malerischer Sperrbildschirm“) vorgestellt. Sie ersetzt den üblichen Sperrbildschirm durch ein aktuelles Bing-Aufmacherfoto, wie es auch die Startseite der Suchmaschine dominiert. Zugleich können Anwender direkt aus dem Sperrbildschirm heraus mit Bing suchen.

Die kostenlose App kann die Bing-Fotos der letzten sechs Tage darstellen. Sie liefert zudem Wetterdaten sowie Nachrichten und unterstützt Benachrichtigungen. Ein Direktlink führt zur Kamera-App des Smartphones, und es lassen sich auch einige Einstellungen modifizieren, nämlich WLAN, Bluetooth, Lautstärke und Helligkeit. Und schließlich ist eine Taschenlampenfunktion integriert.

Das Programmpaket ist 2,7 MByte groß. Die Installation erfordert Android 4.0.3 oder höher.

Die App ist offenkundig als Alternative zu den zahlreichen Google-Systemdiensten gedacht, die als Teil von Android auf jedem Smartphone mit diesem OS vorhanden sind. Frühere Versuche, Android auf diese Weise als Plattform für eigene Dienste umzuwidmen, waren Facebooks Launcher Home und erst vor kurzem Nokias Z-Launcher. Während Facebook Home sich als Flop erwies und durch eine Multi-App-Strategie ersetzt wurde, konnte Nokias Z-Launcher vorinstalliert auf dem Nokia-Tablet N1 einen kleinen Erfolg in China feiern, wo zumindest 10.000 Exemplare offenbar nicht genügten, um die Nachfrage zu befriedigen.

In Google Play hat Picturesque Lock Screen bisher 249 Bewertungen erhalten, mit einem Durchschnittswert von 3,6 von 5 Sternen. Allerdings haben Google zufolge erst zwischen 10 und 50 Nutzer die App auch heruntergeladen. Entweder haben einige Anwender das Produkt bewertet, auch ohne es auszuprobieren, oder Googles Download-Anzeige hinkt hinter der tatsächlichen Zahl her.

In Microsoft Garage können Angestellte des Unternehmens Experimente veröffentlichen. Dort findet sich auch eine Reihe Android-Apps, obwohl Microsoft mit Windows Phone ein konkurrierendes OS anbietet. Sämtliche Apps sind kostenlos; unter anderem steht dort eine App zur Verfügung, um Schlaglöcher in der Straße zu melden – eine Idee, die offenbar indische Microsoft-Programmierer hatten. Eine andere App ermöglicht die Aktivierung einer Android-Wear-Uhr durch eine Geste, um nicht „OK Google“ sagen zu müssen.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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