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Blackberry erhält 860.000 Dollar Schadenersatz von iPhone-Zubehörhersteller

Blackberry hat erfolgreich gegen den Produzenten einer iPhone-Schutzhülle mit integrierter Volltastatur geklagt. Das zuständige Bundesbezirksgericht von Nordkalifornien sprach ihm jetzt rund 860.000 Dollar Schadenersatz zu, weil der Hersteller Typo Products laut einem Bericht von Re/code ein Verkaufsverbot verletzt hat.

Das Verbot hatte Blackberry im März letzten Jahres per einstweiliger Verfügung erwirkt. Es untersagt Typo den Verkauf seiner 99 Dollar teuren iPhone-Hülle im Stil und mit der Funktionalität einer Blackberry-Tastatur.

Trotz der Verfügung soll Typo die fragliche Aufstecktastatur aber weiter vertrieben und vermarktet haben. Zudem stellte das Start-up im Dezember mit „Typo 2“ eine modifizierte Version seines Produkts vor, mit der es nach eigener Aussage einen weiteren Konflikt mit Blackberry um geistiges Eigentum vermeiden wollte.

Blackberry forderte ursprünglich 2,6 Millionen Dollar Schadenersatz zuzüglich der angefallenen Anwaltskosten. Es warf Typo vor, mindestens zwei Massenverkäufe der Schutzhülle durchgeführt und rund 100 Produkte auf Garantie ausgetauscht zu haben, nachdem die Verfügung in Kraft getreten war.

Ein Sprecher von Typo teilte mit, dass das jetzige Urteil „Teil eines laufenden Patentrechtsstreits bezüglich des ursprünglichen Typo-Produkts“ sei. „Es hat keinen Einfluss auf das derzeit am Markt erhältliche Typo 2 oder unsere geplante Produktveröffentlichung für das Tablet.“ Ein Blackberry-Vertreter sagte lediglich: „Der Gerichtsbeschluss spricht für sich selbst.“

Die ursprüngliche Klage erfolgte Anfang Januar 2014, nur wenige Tage nachdem das erste Typo-Modell auf den Markt gekommen war. Blackberry sah darin eine „offensichtliche Nachahmung von Blackberrys stilbildender Tastatur“. „Wir sind geschmeichelt durch das Bedürfnis, unsere Tastatur auf andere Smartphones zu transplantieren, aber wir werden solche Aktivitäten nicht ohne angemessene Entschädigung für die Nutzung unseres geistigen Eigentums und unserer technologischen Innovationen tolerieren“, erklärte Blackberrys Chefjustiziar Steve Zipperstein. Allerdings machte der kanadische Smartphone-Hersteller nicht öffentlich, welche Patente und Geschmacksmuster das Typo-Produkt verletzen soll.

Das Start-up bezeichnete die Vorwürfe als „unbegründet“ und sein „innovatives Keyboard-Design“ als Ergebnis jahrelanger Entwicklung und Forschung. Es wurde von seinem heutigen CEO Laurence Hallier zusammen mit dem amerikanischen Schauspieler und Fernsehmoderator Ryan Seacrest gegründet. Erfunden hat die Tastatur der Chief Technology Officer von Typo, Ryan Hyde. Das Produkt wurde auf der CES 2014 vorgestellt und positiv aufgenommen.

ZDNet.de Redaktion

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