Der Berliner Start-up-Inkubator Rocket Internet hat sich für 496 Millionen Euro einen 30-prozentigen Anteil an Delivery Hero gesichert, das nach eigenen Angaben zu den weltweit größten Anbietern im Bereich Online-Essenslieferungen zählt. In Deutschland ist er unter dem Namen Lieferheld aktiv. Hinter Rocket Internet stecken die Brüder Oliver, Alexander und Marc Samwer, die auch schon den zweitgrößten Anteil am Mode-Versender Zalando halten.
Delivery Hero unterhält nach eigenen Angaben Partnerschaften mit mehr als 90.000 Restaurants in 24 Ländern, davon in 19 Ländern in einer marktführenden Position. Im vergangenen Jahr zählte es in Deutschland 5,8 Millionen Nutzer, die sich insgesamt 63 Millionen Mal ihr Essen nach Hause haben liefern lassen. Außerdem ist Delivery Hero wie Rocket Internets hauseigener Lieferservice Foodpanda unter anderem auch in Österreich, Schweiz, Schweden, Finnland, Polen, Slowakei, Tschechien, Argentinien, Kolumbien, Chile und Korea vertreten.
Finanzieren will Rocket Internet die Investition mit einer nicht näher erläuterten Kapitalerhöhung. Sie ist nicht der einzige Vorstoß der Samwer-Brüder in diesen Wachstumsmarkt. Parallel gründen sie die neue Unternehmenseinheit „Global Online Takeaway Group“, die die Beteiligung an Foodpanda, die neu erworbene Beteiligung an Delivery Hero sowie La Nevera Roja und Pizzabo bündelt. Bei den beiden Letzteren handelt es sich um Anbieter für Online-Essensbestellungen aus Spanien beziehungsweise Italien, die Rocket Internet jetzt vollständig übernommen hat.
Die neu gegründete Gruppe wird in 64 Ländern aktiv sein. Sie kooperiere dort mit insgesamt 140.000 Restaurants und könne jährlich 78 Millionen Essensbestellungen ausliefern, heißt es in einer Pressemitteilung (PDF). Der Markt sei noch weitgehend unerschlossen und biete ein Volumen von rund 90 Milliarden Euro.
Darüber hinaus hat Rocket Internet 100 Millionen Euro zu einer Finanzierungsrunde über insgesamt 110 Millionen Euro des Start-ups Hello Fresh beigesteuert. Damit erhöhten die Samwer-Brüder ihre Beteiligung an dem Online-Lieferanten von Kochzutaten samt Rezepten auf 51,7 Prozent. Das Unternehmen agiert in den USA, in Australien sowie in einigen europäischen Ländern.
Der Sektor „Food and Groceries“ nimmt inzwischen eine Schlüsselrolle bei den Unternehmensaktivitäten von Rocket Internet ein. Wie der Inkubator mitteilt, sind die Bewertungen der größeren Start-ups unter seinem Dach seit seinem Börsengang im Oktober 2014 um 800 Millionen Euro gestiegen. Allerdings handelt es sich nach wie vor um ein Zuschussgeschäft, denn fast alle Rocket-Start-ups schreiben bisher noch rote Zahlen.
Die Anleger scheint das aber nicht zu stören. Nach Bekanntgabe der neuen Investitionen zog der Kurs der Rocket-Internet-Aktie um fast sechs Prozent an und pendelte sich bei rund 50 Euro ein (Stand 13.15 Uhr). Damit liegt er nun deutlich über dem Ausgabepreis von 42,50 Euro, nachdem er kurz nach dem Börsengang vorübergehend auf unter 32 Euro abgestürzt war. Gemessen am aktuellen Kurs ist der Inkubator derzeit etwa 7,2 Milliarden Euro wert.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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