HTC hat mit der Verteilung des Updates auf Android 5.0 Lollipop für sein zwei Jahre altes Smartphone One (M7) begonnen. Das bestätigte Mo Versi, Vizepräsident für Produktmanagement bei HTC, via Twitter. Zunächst wird die Aktualisierung die Entwickler-Version sowie Modelle ohne Provider-Branding erreichen. Den Anfang machen die USA. Ein Starttermin für Deutschland steht noch nicht fest.
Wie beim One (M8) dürfte es aber nicht allzu lange dauern, bis das Update auch hierzulande bereitsteht. Mit der Auslieferung von Lollipop für sein aktuelles Flaggschiff-Smartphone hatte HTC Mitte Januar begonnen – ebenfalls in den USA. Rund zwei Wochen später war es dann auch für erste Geräte in Deutschland und Österreich verfügbar. Damit setzten die Taiwaner zumindest dort ihr Versprechen um, ihr Topmodell innerhalb von 90 Tagen nach Erhalt der fertigen Betriebssystemversion von Google zu aktualisieren. Dies gelang ihnen aber nicht in allen Ländern.
Die Arbeiten an dem Lollipop-Update dauerten länger, weil HTC nach eigenen Angaben vor der Auslieferung noch einige Probleme behoben hat. Unter anderem integrierte es Fixes von Google, um One-Besitzer vor Fehlern zu bewahren, die teilweise auf Geräten anderer Hersteller aufgetreten waren. Dies zahlt sich offenbar aus, denn von HTC-Nutzern gibt es im Netz bisher weniger Beschwerden über Lollipop als etwa von Besitzern des Samsung Galaxy S5.
Die neue Firmware für das One (M7) enthält neben HTCs Sense-6.0-Oberfläche inklusive BlinkFeed, Sicherheitsupdates und Bugfixes auch alle Neuerungen von Android 5.0 Lollipop. Dazu zählt beispielsweise das „Material Design“, an das HTC seine eigenen Anwendungen angepasst hat. Es bietet unter anderem die Möglichkeit, durch Schatten einzelne Elemente optisch hervorzuheben und deren Größe dynamisch anzupassen. Neu sind auch größere weiße Flächen zwischen Elementen sowie zusätzliche Animationen, etwa beim Wechsel zwischen Anzeigen oder Touch-Feedback. Zudem hat HTC seinen Standard-Android-Browser verbessert, der seit Kurzem auch im Play Store als eigenständige App vorliegt. Er bietet eine neu gestaltete Oberfläche, eine Funktion zum Abspeichern von Artikeln für die Offline-Nutzung sowie eine automatische Textanpassung.
Heads-up-Notifications sind im Prinzip eine feine Sache. Wichtige Nachrichten erreichen den Nutzer in Form einer Karte am oberen Bildschirmrand, ohne dass die gerade genutzte Awendung unterbrochen wird. Leider nutzen sehr viele Apps diese Form der Benachrichtigung und da sie sich so gut wie gar nicht konfigurieren lässt, dürfte bei vielen Nutzern bald Frust über das neue Feature aufkommen. Eine App schafft Abhilfe und bringt Ordnung in die Benachrichtigungs-Flut.
Zu den weiteren Neuerungen von Lollipop zählen ein Energiesparmodus, ein verbesserter Sperrbildschirm, ein „Bitte nicht stören“-Modus, Pop-up-Benachrichtigungen außerhalb der Statusleiste, ein Diebstahlschutz sowie die Laufzeitumgebung Android Runtime (ART), die standardmäßig die vorherige Dalvik-Software ersetzt. Zusätzlich bringt Lollipop neue Sicherheitsfunktionen mit: Mit einem Smart Lock genannten Feature können Nutzer ihr Gerät auch per Bluetooth und NFC entsperren. Außerdem weitet Google die als Security Enhanced Linux (SELinux) bezeichnete Sandbox für Anwendungen auf den Kern des Mobilbetriebssystems aus.
Den Lautlos-Modus hat Google mit dem KitKat-Nachfolger allerdings entfernt. Das Smartphone lässt sich unter Android 5.0 nur noch mit einem Trick vollständig stumm stellen, wovon fast alle Lollipop-Geräte betroffen sind. Dazu muss man die Lautstärke auf Stufe 1 stellen und das Gerät anschließend neustarten. Sonst lässt es sich nur in den Vibrationsmodus versetzen. Der vermisste Lautlos-Modus soll mit Android 5.1 aber wieder zurückkehren, das Google bereits fertiggestellt hat und in Kürze an seine Nexus-Geräte verteilen dürfte.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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