IBM hat eine Investition von 60 Millionen Dollar in sein 12. Forschungszentrum weltweit angekündigt, das zugleich das zweite auf dem afrikanischen Kontinent sein wird. In der Niederlassung in Johannesburg, die im April 2015 ihre Arbeit aufnimmt, wird es sich auf Big Data, Cloud- und Mobiltechnik konzentrieren.
Die erste afrikanische IBM-Forschungsstätte findet sich seit Dezember 2013 in Nairobi, Kenia. In Johannesburg allerdings kann IBM ein Gebäude der Witwatersrand-Universität nutzen, sodass der größte Teil seiner Fördermittel direkt an forschende Studenten und ihre Projekte geht.
Laut dem universitären Projektleiter Solomon Assefa bekommen die Studenten auch Zugriff auf die Cognitive-Computing-Plattform Watson. Er verspricht „lebendiges Laboratorium“: „Damit meine ich, dass unser Labor so funktionieren wird, dass Studenten und Gründer und Start-ups kommen und mit unserer Infrastruktur arbeiten werden, einschließlich Watson, um Probleme zu lösen, vor denen sowohl Unternehmen als auch die Gesellschaft als Ganzes stehen.“
IBM benennt zudem in seiner Pressemeldung drei Forschungsschwerpunkte: digitale urbane Erneuerung, Wandel im Gesundheitswesen und Big Data für große Forschungsvorhaben.
Das zentrale Beispiel für Big Data etwa ist das Radioteleskop-Projekt Square Kilometer Array (SKA), das gerade am Kap entsteht. Die Forscher aus Südafrika werden mit ihren Kollegen vom niederländischen Institut für Radioastronomie Astron und IBM Research Zürich die von ihm generierten Datenmengen auswerten, die – so die Hoffnung – bis zum Urknall zurückreichen.
Für das Thema intelligente Städte eignet sich das Labor laut IBM schon deshalb, weil es innerstädtisch angesiedelt ist: im Tshimologong Precinct im Bezirk Braamfontein. Mit mobiler Technik, GPS und Kameras will IBM Dienstleistungen wie Beförderung, Energie und Sicherheit verbessern, wobei es die Bedürfnisse der Bürger stärker einbeziehen zu können hofft.
Im medizinischen Bereich schließlich ist Tuberkulose das Hauptthema. Durch Einsatz von Big-Data-Technologien in der Bakteriengenetik und in Tests zur Wirkstoffanfälligkeit wollen die Forscher ermitteln, wie Antibiotikaresistenzen entstehen.
Das Engagement ist für einen Zeitraum von zehn Jahren festgeschrieben. Für die südafrikanische Regierung kommentierte Wissenschaftsminister Naledi Pandor, ein Teil des Budgets sei speziell dafür eingeplant, mehr Frauen zu einer Karriere in technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen zu ermutigen.
[mit Material von Adam Oxford, ZDNet.com]
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