Der Smartphonehersteller Yezz wird Module für Googles Zusammensteck-Smartphone „Project Ara“ bauen. Das hat sein CEO Luis Sosa CNET berichtet: „Google hat uns angesprochen, hauptsächlich weil Yezz zuletzt nicht nur in Mittel- und Südamerika, sondern auch in den USA und Europa immer beliebter wurde. Aber vor allem ist Yezz ein Produkt für die Masse, und darauf zielt auch Google mit Ara ab.“
Das Unternehmen hinter der Marke Yezz heißt DDM Brands. Es wurde 2011 gegründet. Yezz hat sich einen Namen für preiswerte, aber solide Smartphones mit Aufnahme für zwei SIM-Karten gemacht, die netz- und providerunabhängig einsetzbar sind. Die Namen verraten Humor: Die Android-basierte Modellreihe nennt die Firma Andy, die kürzlich gestarteten Windows-Phones heißen hingegen Billy. Zudem gibt es die Reihe Foxy mit Betriebssystem von Mozilla.
Über Project Ara spricht Sosa in den höchsten Tönen: „Wir sprechen hier über eine echte Veränderung. Ich glaube, dass modulare Smartphones das Smartphone-Geschäft ebenso sehr verändern werden, wie dies Apps gelungen ist.“
Welche Module Yezz anbieten wird, kann der CEO noch nicht verraten. Er sagt aber, dass man „rund 100“ Prototypen konzipiert habe, von denen viele im März auf dem Mobile World Congress zu sehen sein werden. Das Unternehmen wird auch eine separate Website für seine Ara-Angebote starten – mit einem Store im Stil von Google Play, aber für Smartphone-Module und nicht etwa Software.
Auch Google plant einen zentralen Ara Module Marketplace, in dem Yezz natürlich ebenfalls vertreten sein will. Für den von Google noch ohne Termin angekündigten Test in Puerto Rico ist Sosa „bereit“.
Unklar ist weiter, was solche Module kosten werden. Nach einer Schätzung von Google könnten die Hardwarekosten eines einfachen Ara-Modells im Bereich 50 bis 100 Dollar liegen. „Wichtig ist aber festzuhalten, dass es sich um die Kosten der Komponenten handelt und das nichts darüber aussagt, wie die Preisgestaltung aussehen wird – der Preis könnte darüber oder (subventioniert) auch darunter liegen.“
Die aus Aluminium gefertigte Basisstruktur von Ara hält die Komponenten mit Permanentmagneten fest, und der UniPro-Standard sorgt für die Kommunikation zwischen den Modulen. Benutzer können sich etwa für eine Tastatur, eine bessere oder zusätzliche Kamera, einen besonders ausdauernden oder einen zweiten Akku entscheiden. Defekte Module lassen sich wechseln, und um eine bessere Kamera zu bekommen, ist dann nicht mehr gleich ein Neukauf des kompletten Geräts notwendig. Google erwartet eine Nutzungsdauer von bis zu sechs Jahren. Die Entwicklung von Project Ara begann bei Motorola in dessen Forschungsabteilung ATAP, die nicht mit an Lenovo verkauft wurde.
[mit Material von Laura Martinez, News.com]
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