Microsoft hat einem Bericht von Calcalist zufolge seinen Digitalstift-Lieferanten N-trig übernommen. Der Report aus Israel wurde zuerst von Reuters aufgegriffen. Von N-trig kommt der Stift des aktuellen Tablets Surface Pro 3. Frühere Microsoft-Tablets hatten Digitizer auf Basis von Wacom-Technologie genutzt.
Der israelischen Publikation zufolge zahlt Microsoft mindestens 200 Millionen Dollar. Die 190 Mitarbeiter von N-trig sollen in Microsofts israelische Niederlassung umziehen.
Der Stift des Surface Pro 3 gilt als bedeutender Fortschritt gegenüber den Vorgängern. Er startet zum Beispiel auf einen Knopfdruck hin OneNote, und der Anwender kann mit handschriftlichen Notizen beginnen. Zusätzlich verfügt er über eine Rechtsklick- und eine Radiergummi-Taste. Im kommenden Browser Spartan werden sich außerdem ebenfalls Notizen machen und weiterschicken lassen.
Ein Analyst geht davon aus, dass auch Apples angeblich geplantes größeres iPad-Modell mit dem denkbaren Namen iPad Pro über einen Stift verfügen wird. Ming-Chi Kou von KGI Securities verweist auf eigene Recherchen und mindestens sechs Apple-Patentanträge rund um Stifteingabe auf einem Tablet, um seine Einschätzung zu begründen. „Ein Stift ist präziser als ein Finger und lässt sich in manchen Fällen bequemer nutzen als Tastatur und Maus“, schrieb er im Januar.
Das Wall Street Journal hat kürzlich mit Microsofts Surface-Chef Panos Panay über den Surface-Stift gesprochen und von ihm erfahren, dass die Nutzung zuletzt stark zugenommen habe – besonders durch die OneNote-Verbindung. Mit Windows 10 komme eine noch bessere Software-Integration. Das Gerücht um einen Apple-Stift nannte Panay aufregend: „Es ist großartig, wenn andere Firmen aufzuholen versuchen.“
Der Manager kündigte auch an, Microsoft werde „Tinte zum Leben erwecken“. Sein oberster Chef, Microsoft-CEO Satya Nadella, hatte hingegen kürzlich in einem Interview Tinte in flüssiger Form als aussterbende Technik bezeichnet. Auf die Frage, welche heute verbreitete Technik in fünf Jahre nicht mehr existieren werde, nannte er „Füllfederhalter“.
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