Categories: Cyberkriminalität

Bericht: Hackerangriff kostet US-Krankenversicherer Anthem mehr als 100 Millionen Dollar

Der Hackerangriff auf den US-Krankenversicherer Anthem, bei dem Unbekannte Daten von fast 80 Millionen Menschen erbeuteten, kostet das Unternehmen angeblich mehr als 100 Millionen Dollar. Das berichten Quellen des Branchenmagazins Insurance Insider. Demnach reicht Anthems eigene Versicherung für Cyberangriffe nicht aus, um alle Kosten zu ersetzen. Sie deckt wiederum eine Schadensumme von 100 Millionen Dollar ab.

Die Cyber-Versicherung hat Anthem bei den Versicherern AIG, Lexington, Safehold und Zürich gezeichnet. Die Versicherungssumme reiche aber wahrscheinlich nicht einmal aus, um alle „betroffenen Kunden zu informieren“, heißt es in dem Bericht. Anthem hat angekündigt, alle von dem Cyberangriff betroffenen Personen individuell zu benachrichtigen. Zudem hat das Unternehmen eine Hotline eingerichtet.

Laut Anthem-CEO Joseph Swedish hatten die Hacker Zugriff auf Namen, Geburtsdaten, Postanschriften, E-Mail-Adressen und Sozialversicherungsnummern von Kunden seines Unternehmens. Laut eigenen Tests gebe es aber keine Hinweise darauf, dass auch Finanz- oder gar medizinische Daten kompromittiert wurden.

Das Wall Street Journal will indes erfahren haben, dass die Daten der betroffenen Kunden und Mitarbeiter unverschlüsselt und nicht gehasht waren. Ein Informant sagte der Zeitung in der vergangenen Woche, Datenschutz sei „ein schwieriger Balance-Akt“, weshalb man auf eine Verschlüsselung oder Hashes der Daten verzichtet habe. Es wäre sonst für die Angestellten von Anthem schwieriger gewesen, etwa medizinische Trends durch Datenbankabfragen zu ermitteln oder Daten an Bundesstaaten oder Gesundheitsdienste weiterzugeben.

Anthem ist mit 37,5 Millionen Versicherten der zweitgrößte Krankenversicherer in den USA. Bis Dezember firmierte das Unternehmen noch als WellPoint. Das FBI hat bereits Ermittlungen eingeleitet. Zudem hat Anthem die FireEye-Tochter Mandiant mit der Untersuchung des Einbruchs beauftragt.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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