Laut einer Studie von Alcatel-Lucent (PDF) wurden im vergangenen Jahr 16 Millionen Mobilgeräte weltweit mit Malware infiziert. Das entspricht einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwischen 2012 und 2013 hatte sich die Zahl nur um 20 Prozent erhöht.
Aktuell liegt die Infektionsrate, also der Anteil der mobilen Geräte, auf denen sich Schadsoftware befindet, bei 0,68 Prozent. Sie basiert auf Daten, die Alcatel-Lucents Motive Security Labs gesammelt hat.
Vor allem mobile Spyware ist auf dem Vormarsch. Der Studie zufolge fallen sechs Schadprogramme aus der Malware-Top-20 in diese Kategorie. Spionageprogramme sind in der Lage, eingehende und ausgehende Telefonate, SMS und E-Mails abzufangen, den Standort eines Nutzers und auch die von ihm besuchten Websites zu ermitteln.
Darüber hinaus hat Alcatel-Lucent festgestellt, das Googles Mobilbetriebssystem Android bei der Infektionsrate mit Windows-Laptops gleichgezogen hat. Weniger als ein Prozent aller Schadprogramme findet sich hingegen auf iPhones und Blackberry-Smartphones. Exploits wie „Find My iPhone“ hätten aber gezeigt, dass auch diese Plattformen nicht immun seien.
Für die zunehmende Verbreitung von mobiler Malware macht der französische Konzern auch die Besitzer von mobilen Geräten verantwortlich. Sie ergriffen oftmals nicht die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, um sich und ihre Geräte zu schützen. Einer Umfrage von Motive Security Labs zufolge sehen 65 Prozent der Kunden der Sicherheitsplattform hier ihren Diensteanbieter in der Pflicht.
Die Studie zeigt aber auch, dass sich gerade für Nutzer, die aus Sicherheitsgründen den Online-Handel meiden, ein größeres Risiko ergibt, dass ihre Kreditkarten- oder Kontodaten gestohlen werden. Grund dafür seien die zuletzt sehr erfolgreichen Angriffe auf Kassen- und Bezahlsysteme im Einzelhandel. Sie seien deutlich häufiger das Ziel von Hackern als die Bezahlsysteme von Online-Händlern.
Alcatel-Lucent warnt zudem vor einer Zunahme von Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS), die mithilfe von Netzwerkkomponenten wie Heimroutern, DSL- oder Kabelmodems, mobilen WLAN-Hotspots oder DNS- oder NTP-Servern ausgeführt werden. Zudem sei 2014 erstmals ein DDoS-Angriff per Smartphone entdeckt worden. Das Unternehmen befürchtet, dass auch Hacktivisten wie Anonymous ihre Aktionen künftig gegen mobile Infrastrukturen richten.
[mit Material von Leon Spencer, ZDNet.com]
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