Categories: Cyberkriminalität

IT-Firmen boykottieren US-Security-Gipfel

US-Präsident Barack Obama (Bild: Martin LaMonica / CNET)

Die CEOs von Facebook, Google und Yahoo bleiben einem vom Weißen Haus veranstalteten Cybersecurity Summit fern, obwohl sie frühzeitig dazu eingeladen wurden. Während Mark Zuckerberg, Larry Page und Marissa Mayer demonstrativ absagten und sich von Sicherheitsspezialisten vertreten lassen, besucht Apple-Chef Tim Cook die Veranstaltung an der Stanford University, bei der Präsident Barack Obama heute voraussichtlich neue Maßnahmen zur Cybersicherheit ankündigt.

Auch die Firmenchefs von MasterCard, Bank of America sowie Symantec beehren den Sicherheitsgipfel. Die augenfällige Abwesenheit der Chefs wichtiger IT-Firmen aber zeigt eine Kluft, die sich zwischen ihnen und der US-Regierung nach den Snowden-Enthüllungen über die Spähprogramme der NSA aufgetan hat. Noch zur Wiederwahl Obamas im Jahr 2012 erhielt er aus dem Silicon Valley mit die höchsten Spenden für seinen Wahlkampf.

Eine Grund für ihre Distanzierung könnte außerdem sein, dass die Technikfirmen jeglichen Eindruck einer engen Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden vermeiden und ihre Standhaftigkeit beim Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer unter Beweis stellen wollen. Für Unmut bei den Regierungsbehörden sorgte wiederum die von Apple und Google angebotene Verschlüsselung, die das Ausspähen von Smartphones behindert.

Die entsandten Cybersecurity-Manager von Yahoo, Facebook, Google und Microsoft werden sich an einer Podiumsdiskussion nach einer Grundsatzrede Obamas beteiligen. Dabei soll es um Erkenntnisse gehen, die bei der Abwehr von Hackern gewonnen wurden. Vonseiten der Regierung nehmen der Heimatschutzminister, der Handelsminister und der Cybersecurity-Koordinator des Weißen Hauses an der Konferenz teil.

Ein Schwerpunkt des Treffens ist der geplante Datenaustausch zwischen Behörden und privatwirtschaftlichen Firmen im Sicherheitsbereich, ein anderer eine bessere Absicherung von Bezahldiensten. Bloomberg erwartet, dass der US-Präsident dabei eine neue Durchführungsverordnung („Executive Action“) zur Cybersicherheit angekündigt. Am US-Kongress vorbei, der sich nicht auf entsprechende Regelungen einigen konnte, soll die Verordnung Sicherheitspraktiken ermöglichen, denen sich Unternehmen auf freiwilliger Basis anschließen können. Das US-Heimatschutzministerium soll außerdem ermächtigt werden, mit Firmen Vereinbarungen über den Austausch von Daten über Cyberbedrohungen zu treffen.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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