Xiaomi will in den nächsten Monaten einen Online-Store in den USA eröffnen, hat aber keine konkreten Pläne, dort auch seine Smartphones und Tablets anzubieten. Stattdessen sollen Zubehör wie Kopfhörer und der Fitnesstracker Mi Band ins Angebot kommen.
„Der notwendige Aufwand, um diese Produkte auf den Markt zu bringen, ist beträchtlich“, sagte der frühere Google-Manager Barra in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten und bezog sich damit auf Smartphones sowie Tablets. „Wir beschleunigen daher unseren Markteinstieg in gewisser Weise, indem wir einfachere Produkte bringen.“
Xiaomi geht damit den amerikanischen Markt noch vorsichtiger an als die chinesischen Hersteller Huawei und Alcatel. Während diese Firmen preisgünstige Einsteigergeräte für Prepaid-Kunden über Mobilfunkanbieter verkaufen, bieten sie ihre höherwertigen Produkte den Verbrauchern direkt über eigene E-Commerce-Sites an.
Als nächsten Markt hat Xiaomi Brasilien ausgewählt und bereitet den Einstieg noch für dieses Jahr vor. In Betracht kommen weiterhin Russland, der Nahe Osten sowie weitere asiatische und lateinamerikanische Märkte. Als wesentliches Auswahlkriterium nannte Xiaomis Mitgründer und Präsident Bin Lin die Größe des jeweiligen Marktes, da das Unternehmen potenzielle Gewinne durch Software und Services und weniger durch die Hardware anstrebt. Es will daher eine möglichst große Installationsbasis schaffen, um später auf der Hardware aufbauende Internetdienste zu verkaufen.
Xiaomi fällt durch sein extrem schnelles Wachstum auf und hat seit seiner Gründung im Jahr 2010 bereits über 100 Millionen Nutzer für sein Betriebssystem MIUI gewonnen, eine Variante von Googles Android OS. Laut Trendforce ist Xiaomi der weltweit sechstgrößte Smartphonehersteller und rückt voraussichtlich noch in diesem Jahr weiter vor. Schon im letzten Sommer löste es Samsung als führender Hersteller in China ab.
Das Unternehmen ist aber auch vielfältigen Anfechtungen ausgesetzt. Trotz seiner starken Präsenz in Asien und insbesondere in China bremsen Streitigkeiten um Patente die Expansion in anderen Märkten. In Indien zog sich Xiaomi temporär aus dem Markt zurück, nachdem es von Ericsson verklagt wurde und ein Gericht in Delhi ein Verkaufsverbot verhängte. Zuvor musste sich Xiaomi gegen Plagiatsvorwürfe vonseiten Apples wehren.
Investoren sind trotzdem vom Erfolg des Unternehmens überzeugt. Erst kürzlich sammelte Xiaomi bei einer weiteren Finanzierungsrunde 1,1 Milliarden Dollar Wagniskapital ein, was einer Bewertung von 45 Milliarden Dollar für das Unternehmen entspricht. Xiaomi ist damit zum wertvollsten Start-up der Welt avanciert und hat sogar den Fahrdienstvermittler Uber überflügelt, der mit einer Finanzierungsrunde im Dezember auf eine Bewertung von etwas über 40 Milliarden Dollar kam. Einen Börsengang plant das Unternehmen jedoch weder in diesem Jahr noch in den nächsten drei bis fünf Jahren, erklärte Mitgründer Bin Lin.
[mit Material von Nick Statt, News.com]
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