Der führende russische Suchmaschinenbetreiber Yandex hat eine Beschwerde bei der Kartellbehörde Russlands eingereicht und sie zu einer formellen Untersuchung gegen Google aufgefordert. Das Unternehmen sieht sich durch die Integration von Googles eigenen Diensten in sein Mobilbetriebssystem Android benachteiligt und fordert eine Entbündelung.
„Viele halten Android für eine offene Plattform“, heißt es dazu ein einer offiziellen Stellungnahme des Moskauer Internetkonzerns. „Tatsächlich werden Hersteller von Android-basierten Geräten in den proprietären Google Play App Store und zur Nutzung geschlossener Programmierschnittstellen gezwungen. Um Google Play auf ihren Geräten zu installieren, müssen die Gerätehersteller die gesamte Suite von Googles Diensten installieren und Google als Standardsuchmaschine verwenden. Darüber hinaus ist es Geräteherstellen zunehmend untersagt, jegliche Services von Googles Konkurrenten auf ihren Geräten zu installieren.“
Yandex führt mit Prestigio, Fly und Explay drei Smartphoneanbieter an, die im Laufe des Jahres 2014 erfahren hätten, dass sie keine Yandex-Dienste mehr auf ihren Android-Geräten vorinstallieren dürfen. Es sei zu erwarten, dass Google „diese Praktiken weiterführt“.
Der russische Konzern unterstützt auch das Kartellverfahren der Europäischen Union gegen Google, das Ende letzten Jahres von der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager neu aufgerollt wurde. In Konkurrenz zu Google hat es außerdem eine alternative Android-Firmware namens Yandex.Kit veröffentlicht, um Googles Apps mit seinen eigenen ersetzen zu können.
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