Categories: Innovation

IBM und ARM machen Starter-Kit fürs Internet der Dinge verfügbar

Mit dem mBed IoT Starter Kit bieten IBM und ARM ab heute ein Entwicklerkit fürs Internet der Dinge an. Damit lassen sich Prototypen internetfähiger Geräte entwickeln – vom Fahrzeug bis zum Haushaltsgerät. Den Einstieg erleichtert die Option, Backbone-Dienste von IBM für die Datenerfassung und -Auswertung zu nutzen.

Das Starter Kit besteht aus einer Platine mit ARM-Prozessor, Sensoren, Leuchtdioden und weiteren elektronischen Komponenten. Es kann sich mit der IBM Internet of Things Foundation verbinden, die es authentifiziert und eine verschlüsselte Übertragung der Daten an IBMs Bluemix-Services gewährleistet. Diese Dienste ermöglichen Visualisierung und Analysen der Daten, auch kombiniert mit Daten aus anderen Quellen, und können Anweisungen zurück ans Gerät senden. Der Zugriff auf sie erfolgt im Browser oder aus einer Anwendung heraus über eine RESTful API.

Die Nutzung der eigentlich kostenpflichtigen Bluemix-Dienste ist bis zum Erreichen einer Freigrenze für Entwickler kostenlos. Apps lassen sich durch eine Verbindung mehrerer Bluemix-Dienste erstellen. Für eigenen Code können Programmierer unter anderem Java, JavaScript, Ruby, Go, Python und PHP wählen. Sie können auch auf IBMs visuelle Programmiersprache NodeRED zurückgreifen.

Mit dem Entwicklerkit ist es möglich, innerhalb von drei Minuten eine Anwendung zu erstellen, deren Daten in Bluemix einlaufen, behaupten die Partner. „Diesen Dienst zu nutzen ist für jemanden, der mit einer Idee in einer Garage sitzt, genauso einfach wie für ein Unternehmen wie IBM“, sagt Rob Lamb, der IBMs Forschungslabor Hursley leitet und als Vizepräsident auch die Softweareentwicklung in Europa verantwortet.

Die Hardware besteht aus einem Mainboard Freescale K64F und einem Freescale-Kinetis-Chip auf Basis das ARM Cortex-M4 mit 120 MHz. Es verfügt über 256 KByte RAM und 1 MByte Flashspeicher sowie ein LC-Display mit 128 mal 32 Pixeln. Auch eine RGB-LED kann Statusinformationen visualisieren. Für die Bedienung gibt es einen 5-Wege-Joystick.

Zwei Potentiometer sind ebenso vorhanden wie ein Drei-Achsen-Beschleunigungsmesser und ein Temperatursensor, ein Magnetometer, ein Lichtsensor und ein Touch-Sensor. Für die Netzwerkanbindung sorgt ein Ethernet-Port. In Zukunft könnten Versionen mit Mobilfunkanbindung, Bluetooth Low Energy, Thread oder WLAN folgen.

Erhältlich ist das Kit bei Freescale in den USA, das als Preis 35 Dollar nennt. Update vom 25. Februar: Inzwischen werden dort Digi-Key Corporation und Mouser Electronics als deutsche Distributoren angegeben.

ARM-Vizepräsident Zach Shelby zufolge wurden im vergangenen Jahr etwa 5 Milliarden ARM-basierte Geräte fürs Internet der Dinge in Betrieb genommen. „Die Herausforderung ist aber nicht, alle diese Geräte herauszubringen, sondern Software einzusetzen, die sicher ist, offene Standards nutzt und zum Einsatz in Web-Services bereit ist.“ Das Kit bedeute auch eine Öffnung nach unten: „Traditionell waren IBMs Geschäft immer Großunternehmen, wir öffnen das jetzt aber für Firmen mittlerer Größe, auch solche, die noch nie selbst ein Gerät hergestellt oder einen Clouddienst in Betrieb genommen haben.“

Der IoT-Bereich umfasse auch Start-ups und Kickstarter-Projekte. „Wenn wir nicht die Barrieren senken, um ihnen den Einstieg zu erleichtern, könnte das Ökosystem fürs Internet der Dinge stagnieren.“ Shelby erwartet noch in diesem Jahr erste Produkte am Markt, die auf dem Starter Kit basieren.

[mit Material von Nick Heath, ZDNet.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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