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Neue Chip-Plattformen von Broadcom und TI sollen Akkulaufzeit von Smartwatches verlängern

Broadcom und Texas Instruments (TI) haben auf der Messe Embedded World in Nürnberg neue Chip-Plattformen für Smartwatches und andere kleine elektronische Geräte vorgestellt. Sie sollen vor allem deutlich weniger Strom verbrauchen als die derzeit verwendeten Produkte. „Das Endergebnis ist eine längere Akkulaufzeit für Verbraucher“, sagte Brian Bedrosian, Marketingdirektor bei Broadcom.

Broadcom hat nach eigenen Angaben vor allem den Energieverbrauch seiner vorhandenen Chips optimiert. Eine damit angetriebene Smartwatch, die bisher bis zu zwei Tage ohne Steckdose auskam, soll nun doppelt so lange durchhalten.

Texas Instruments hingegen verspricht eine Akkulaufzeit von mehreren Wochen. Laut Oyvind Birkenes, General Manager bei TI, erlaubt die neue Plattform zudem die Entwicklung kleinerer Chips für Wearables, die auch kleinere Akkus benötigen. Sie könnten somit auch als Sensoren in Kleidung eingesetzt werden.

Beide Chiphersteller erreichen die längeren Akkulaufzeiten durch eine effizientere Zusammenarbeit unterschiedlicher Chips. Beispielsweise übernehmen kleinere Prozessoren in einer Smartwatch einfache Aufgaben wie die Anzeige der Uhrzeit, statt dafür den leistungsfähigeren aber auch stromfressenden Anwendungsprozessor zu verwenden.

Texas Instruments hat bereits mit der Massenproduktion seiner neuen Plattform begonnen. Sie soll anfänglich unter anderem in Fernbedienungen zum Einsatz kommen. Broadcom liefert bisher nur Muster seiner neuen Plattform an seine Kunden aus. Erste Geräte damit sollen aber noch im Lauf des Jahres in den Handel kommen.

Längere Akkulaufzeiten könnten der noch jungen Produktkategorie der Smartwatches helfen, den Massenmarkt zu erreichen. Wahrscheinlich würden sich mehr Verbraucher für intelligente Armbanduhren interessieren, wenn sie sie seltener aufladen müssten. Einem Bericht von AppleInsider zufolge wurden 2014 lediglich 6,8 Millionen Smartwatches weltweit verkauft, was jedoch einem Plus von 82 Prozent gegenüber 2013 entspricht.

[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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