Google hat mit „Android for Work“ eine Initiative gestartet, die zum Ziel hat, sein Mobilbetriebssystem für Unternehmen attraktiver zu machen. Das Business-Angebot sieht unter anderem die Trennung von geschäftlichen und privaten Daten vor. Im Juni 2014 hatte Google in diesem Zusammenhang die Integration von Samsungs Sicherheitslösung Knox in Android bekannt gegeben. In der jetzigen Ankündigung wird Knox allerdings nicht mehr explizit erwähnt.
Die Trennung der Daten wird durch eine Container-Technik ermöglicht. In dem gekapselten Bereich kann die IT-Abteilung Nutzer, Zugriffsrechte und die Arbeitsprofile der Mitarbeiter zentral verwalten. Unternehmen, die diese Funktionalität einsetzen wollen, waren bislang entweder auf BlackBerry Balance, Samsung Knox oder auch VMwares AirWatch angewiesen.
In einem Blogbeitrag erklärt der für Android und Chrome for Work zuständige Produktmanager Rajen Sheth, dass zwar Millionen Menschen täglich Geräte mit Android verwendeten, es im Business-Umfeld aber deutlich zu wenig vertreten sei. Das soll Android for Work nun ändern.
Die Google-Lösung bringt standardmäßig auch Business-Apps wie Mail-Client, Kalender, Kontaktverwaltung, Dokumente oder den Chrome-Browser sowie Lösungen von Drittanbietern mit. Sie wurden Sheth zufolge speziell für Android for Work angepasst und unterstützen beispielsweise sowohl Microsoft Exchange als auch Notes. Zu den Drittlösungen zählen Anwendungen von Cisco, Adobe, Box, Salesforce sowie der SAP-Töchter Concur und Successfactors.
Zudem bietet Google Software-Entwicklern eine vereinfachte Entwicklungsumgebung mit Android for Work. Sie müssen eine Anwendung nur einmal schreiben und können diese dann ohne Anpassungen auf sämtliche Android-Geräte ausrollen. Zudem sei es für jede App möglich, Standard-Management-Konfigurationen für Policies festzulegen, wie es von Google heißt.
SAP unterstützt Android for Work mit den neuesten Versionen der SAP HANA Cloud Platform und den Platform-as-a-Service-Angeboten. Darüber hinaus lässt sich die Google-Lösung mit dem SAP-App-Store-Tool Mobile Place integrieren, über das Unternehmen ihren Mitarbeitern einen sicheren App-Store bereitstellen können.
„Die Zahl der Mitarbeiter und Geschäftspartner, die in Unternehmen private Android-Geräte zu beruflichen Zwecken nutzen, steigt rasant“, sagt Dirk Boessmann, Senior Vice President von Mobile Development bei SAP. „Google Android for Work setzt jedoch neue Maßstäbe. SAP und Google ermöglichen es Kunden nun, ihre Android-Arbeitsumgebung auf einfache Weise und durchgängig zu verwalten und zu sichern – unabhängig von der Version des verwendeten Betriebssystems. Sie profitieren dabei auch von den Innovationen, die speziell auf Android for Work zur Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen ausgerichtet sind.“ SAP-Apps ließen sich künftig in Android for Work installieren.
Daneben steht Android for Work auch für verschiedene Management-Lösungen von Drittanbietern offen. Dazu zählen AirWatch, Soti, BlackBerry, Citrix, MobileIron, SAP und MaaS360. Laut Google wird das Partnernetz schon bald weiter wachsen. Durch die Integration mit Enterprise Mobility Management (EMM) über standardisierte APIs lassen sich sämtliche Geräte in einem Dashboard verwalten. Die Lösungen der genannten Hersteller integrieren die Android-for-Work-Funktionalitäten.
Geräteseitig nennt Google Samsung, Sony, LG, Lenovo, HTC, Motorola, Huawei, Dell und HP als Partner. Und bei Netzwerklösungen sind es derzeit F5, Paloalto, PulseSecure und Cisco.
„Android for Work bietet eine Reihe Tools für Produktivitätssteigerung und Sicherheit im Unternehmensbereich. Konkret zielen diese Werkzeuge darauf ab, die beiden größten Anliegen von Unternehmensseite hinsichtlich der Plattform anzugehen, nämlich noch mehr Sicherheit und keine Beeinträchtigungen durch Fragmentierung“, kommentiert Ojas Rege, Vizepräsident Strategie bei MobileIron. „Wir gehen davon aus, dass Android for Work die Einführung von Android für unsere Unternehmenskunden beschleunigen wird.“ Der EMM-Spezialist hat extra ein Ressource-Center für die Google-Lösung eingerichtet.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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