Der britische Chipdesigner ARM hat eine Unternehmenslizenz für das Benchmark-Programm GameBench erworben. Es erhofft sich dadurch zusätzliche Einsichten in die reale Leistungsfähigkeit von Prozessoren. Im Rahmen der Lizenz können auch „einige der größten Partner von ARM“ das von einem britischen Start-up stammende Tool nutzen. Mit der Lizenz geht zudem eine nicht näher spezifizierte „Zusammenarbeit“ zwischen beiden Firmen einher.
„Unsere Halbleiterpartner wollen wissen, wie reale Arbeitslasten auf Mobilgeräten laufen werden“, erklärte ARMs Direktor für mobile Lösungen James Bruce. „Wir prüfen jetzt das Potenzial von GameBench, um Partnern bei der Feinabstimmung der Effizienz und Leistung unserer ARM-Cortex-CPUs und ARM-Mali-GPUs zu helfen.“
Für das Benchmark-Start-up kommentierte CEO Sri Kannan Iyer: „Wir freuen uns, dass der Mobil-Pionier ARM die Verdienste unserer Bemühungen anerkennt. Unser Ziel ist die Entwicklung eines zuverlässigen, objektiven Frameworks, das App-Entwicklern, Hardware-Herstellern und Endanwendern eine Bewertung jeder App und jedes Geräts ermöglicht. Eine Unterstützung durch ARM ist dafür von größter Bedeutung.“
Das kleine Unternehmen betont, dass die ARM-Lizenz keine Auswirkungen auf die Unabhängigkeit von GameBench haben wird. „Wir behalten volle Kontrolle über die Zukunft unserer Produkte, und wir werden weiter so viele Mobilgeräte wie nur möglich unterstützen, egal ob sie Android oder iOS oder Windows Phone nutzen, mit Prozessoren von ARM oder Intel oder sogar MIPS.“
Für Entwickler, Produkttester und interessierte Privatnutzer ist GameBench für Android kostenlos nutzbar. Es erfordert keinen Root-Zugriff. Dem Unternehmen zufolge wurden damit bisher 1600 unterschiedliche Apps auf fast 700 Android-Endgeräten getestet.
Es ist nicht das erste Mal, dass GameBench in der Qualitätssicherung zum Einsatz kommt. Auch Testology und Testdroid setzen das Benchmark-Programm in Cloud-Farmen ein, um Spiele und Apps vor der Veröffentlichung automatisiert auf ihre Leistungsfähigkeit hin zu prüfen.
ARM hat vor zwei Wochen Zahlen fürs Finanzjahr 2014 vorgelegt. Es steigerte seinen Jahresgewinn vor Steuern um 13 Prozent (PDF) auf 411 Millionen Pfund (554 Millionen Euro). Die Einnahmen kletterten um 11 Prozent auf 795 Millionen Pfund (1,072 Milliarden Euro). Das gute Ergebnis begründete Noel Hurley, General Manager der CPU Group, mit einer hohen Nachfrage nach 64-Bit-Prozessoren für Smartphones und Tablets, darunter auch Apples iPhone 6 und iPhone 6 Plus.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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