Youtube verdient trotz seiner wachsenden Reichweite noch immer kein Geld, wie das Wall Street Journal von eingeweihten Kreisen erfahren hat. Demnach soll der Videostreaming-Dienst, der monatlich über eine Milliarde Zuschauer anzieht, im Jahr 2014 Umsätze von rund 4 Milliarden Dollar eingefahren haben und damit eine Milliarde mehr als im Vorjahr – aber noch immer nicht profitabel sein und sich nahe der Gewinnschwelle bewegen.
Steigern konnte Youtube die Werbeumsätze beispielsweise durch das Angebot an Werbetreibende, in den beliebtesten fünf Prozent aller Youtube-Videos Anzeigen zu schalten, die nicht übersprungen werden können. Die Umsätze der Teilnehmer an diesem Programm erhöhten sich laut Kyncl jährlich um 70 Prozent, während das durchschnittliche Umsatzwachstum aller Inhalteanbieter auf Youtube bei 50 Prozent liege.
Genaue Zahlen zu den Einnahmen oder gar der Profitabilität von Youtube, das vor zehn Jahren gegründet wurde, nennt Google bislang allerdings nicht. Facebook hingegen konnte im letzten Jahr mit seinen 1,3 Milliarden Nutzern mehr als 12 Milliarden Dollar Umsatz und einen Gewinn von fast 3 Milliarden Dollar erzielen. Facebook und Twitter, die reichlich Besucher zu Youtube schicken, bauen jetzt außerdem eigene Videoangebote aus.
Laut WSJ kämpft Youtube damit, sein Kernpublikum über Teenager und junge Erwachsene hinaus zu entwickeln. Die meisten seiner Nutzer griffen zudem noch immer über Links oder durch in anderen Webseiten eingebettete Videos auf den Dienst zu. Die Google-Manager strebten jedoch regelmäßige direkte Besuche durch die Nutzer an – ähnlich wie sie gewohnheitsmäßig Fernsehen einschalten.
Google übernahm Youtube 2006 für 1,65 Milliarden Dollar, konnte aber in den ersten Jahren damit nur mäßige Umsätze erzielen. Diese haben sich durch neue Werbeformen deutlich gesteigert – aber die bisherigen Bemühungen, Youtube und seine Entertainment-Kanäle zu einem direkten Anlaufpunkt zu machen, blieben weitgehend fruchtlos.
Den Informanten der Zeitung zufolge bereitet Google daher weitere Maßnahmen vor, um die Zuschauerzahlen zu steigern. So sollen mehr Videos automatisch starten, wie auch von Facebook, Instagram und Twitters Vine praktiziert. Die Einführung dieser „Autoplay“-Funktion sei schon in Kürze zu erwarten. Für später in diesem Jahr angedacht soll außerdem sein, über Tracking durch Cookies hinaus auch Googles eigene Nutzerdaten für gezieltere Werbung zu nutzen.
Zusätzliche Umsätze will der Internetkonzern durch bezahlpflichtige Abonnementdienste erzielen. Im November stellte er bereits den Youtube-Musikdienst Music Key vor. Das abobasierte Streamingangebot kostet 10 Euro pro Monat und bietet ähnlich wie Spotify Premium werbefreie Inhalte. Laut WSJ denken die Youtube-Manager über einen weiteren Abodienst für Inhalte über Musik hinaus nach, der neben den werbefinanzierten Youtube-Videos angeboten werden könnte.
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